Die experimentelle Prosa Schmidts gehört zum herausragendsten, was die Deutsche Literatur aufzubieten hat. Die Wurzeln seiner modernen Prosaformen sind in der Romantik als auch im Expressionismus zu finden. Kongenial sind darüber hinaus seine zahlreichen Irrtümer, die alle aufzudecken bis heute nicht gelungen ist. Als Gedankentier bezeichnete er sich selbst, als Wortwelten-Erbauer und WortMetz. Schmidts Texte sind mehrheitlich mythisch unterbaut und fordern dem Leser (wie jeder gute Autor) alles ab. Für das Sichtbarmachen innerer Vorgänge entwickelte er eine Reihe von “Berechnungen” – Prosatechniken wie das “Fotoalbum”, das wechselnde Gedankenspiele intergriert, ausgehend von der Tatsache unserer brüchigen, löchrigen und ungleichmäßigen Erinnerung. Bei der Orthographie hielt es Schmidt wie weiland Jean Paul – er erfand seine eigene, weil ihm die Grenzen des Duden-Deutsch zu eng gesteckt waren.