>November, Einundzwanzig, Zehn

>Ich finde mein Vokabular an Orten, die in Schichten ihre Zeit präsent halten, gleite in Kammern und Korridoren umher, Ausdehnung beobachtend, Raum an sich betrachtend (und wie die Zeit ihn als Leinwand nutzt). Gebäude einer namenlosen Stadt (und von Babylon kam ich ebensowenig fort wie von dem Zimmer, in dem Adam seine Suche vorbereitet – das alles wird in der Sandsteinburg noch geschehen). Symbolde der Queste sind mir das Schiff, das in meinem Schaffen stets ein Zug ist; das Schiff aber liegt eine Ebene tiefer, treibt (Navigation unmöglich) auf dem Ozean, der mein Traum ist, das Gedankenmeer), aber auch Busse setze ich ein. Von den Korridoren weg: Türen, die den Raum erst ermöglichen, der eine wahrzunehmende Szenerie bietet. Verschiedene Figuren kenne ich kaum, eine Frau ist alle Frauen, die Namen nur der Abschnitt des bearbeiteten Tableaus. Adam, Zarias… vielleicht sind sie alle dieselben Personen, der Held an sich. Vielleicht schreibe ich stets nur über die Reise des Helden.

11.56

In der Rubrik locus paratus möchte ich näher auf meine Städtevision eingehen. Bedeutsamer als ich es vermag, hat Italo Calvino ein poetisch höchst reizvolles Werk in diesem Sinne geschaffen. Daran mag ich mich nicht anlehnen. Dennoch ist es unbedeutend, ob die genannten Städte je existiert haben oder ob sie – wie bei Calvino – von Marco Polo erfunden wurden, um den Khan zu beeindrucken. Städte liegen jenseits unserer Fassbarkeit, ihr eigener und persönlicher Organismus entzieht sich unserer Kartographie. Am Deutlichsten erkennen wir das am Beispiel Troia, das gleichzeitig erfunden als es auch Historizität besitzt, letztere wiederum auf mehreren Ebenen.