Glühend ist die Scheiße also doch. Was ich mir ansehen muß, ist verheerend. Vor den Bildschirmen sitzen die Voyeure, die man ja eigentlich ausgrenzen könnte (nicht, indem man ihnen die Augen aussticht, sondern indem man ihnen einfach nichts zum Fressen gibt). Es klingt paradox, sich in einen öffentlichen Raum zu stellen und dann von Dingen zu sprechen, über die man nicht sprechen will. Und das ist es.
Auf einem Räucherberg sitzt die Gestalt, ganz oben sitzt sie, obenauf. Noch schwelt etwas da und dort, aber es brennt nicht mehr, kühlt ab, wir können neu anfangen. Die Geschichte hat aufgehört, zu existieren. Freigelassen ist nun jede Interpretation. Der Kleiderberg ist kein Kleiderberg, kein Besentanz, kein Frühlingserwachen. Obenauf sitzt der fleischgewordene Schatten, der selbst nicht brennt, weil er keine Quelle hat. Kennt ihr die Geschichte vom Peter Schlehmil, der seinen Schatten verhökerte? Nun mag es angehen, daß man ohne Schatten vorzüglich zu leben versteht, wie es dem Naturforscher ja gelang. Hat sich aber jemals jemand nach der Lektüre der Novelle gefragt, was denn nur aus dem Schatten geworden sein mag, der beim Teufel in die Lehre gegangen ist? Hier sitzt er, das kann man für den Augenblick berichten, auf einem Haufen, der nicht ganz unspektakulär ist. Abgesehen davon, daß er noch schwelt, stellt er das Trümmerwerk einer von der Hand des Schicksals zertrümmerten Welt dar. Soetwas zieht die Schatten freilich an, die davon profitieren, kaum beobachtet zu werden. Lobte man je deinen Schatten mehr als deine wohlangelegte Garderobe, befand man den Bogen deiner Augen je weniger nennenswert als das halbschwarze, lichtlos im Licht schwimmende Ding hinter oder neben dir?
Nichts werde ich heute sagen, aber ich sage dieses Nichts auf eine beredte Art und Weise.