>Du bist die Stadt – Der Du-Fährst-Nicht-Allein-Klub II

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Die Stadt blinkt geheimnisvoll in der Rolle des klaren Nachthimmels, der menschgeschaffene Urwald blökt seine künstlichen Töne, Paarungsrufe oder Warnungen, unter das Dach der Smogglocke. Der Wind täuscht, es ist nicht frisch, bringt Erzählungen, die auf einer Brise reiten, vorbei – von Geschehnissen, diesem flüchtigen Gas. Von Lebensfetzen angestoßen wird er sich in einen Orkan verwandeln, der die Zwillingserde erreicht. Morgen vielleicht. Timothy studiert die Logarithmentafel der Abfahrten und Ankünfte. 20 Uhr 6, Westlinen über Schambrok. Das könnte … das müsste … Hinter ihm reißt der Wind ein Werbeplakat von der Bretterwand, die einen Unterstand bilden soll. Kiss my Glass … zwei Arschbacken mit einer Sonnenbrille, flattern an den Zaun, der eine freie Ginsterfläche umschließt. Es ist jetzt 20 Uhr 9, entweder der Bus ist spät dran, oder er hat ihn verpasst, was um so besser wäre, denn so könnte er ohne schlechtes Gewissen zu Hause bleiben und einen anderen Termin vereinbaren, zum Beispiel, wenn das Auto wieder … Aber da biegt das Blinklicht mit dem Bus dran in die Haltebucht ein. Ist es nicht merkwürdig, wie sich dieses riesige Ding auf den dünnen Straßen entlangschlängelt? Ein Dinosaurier in einer Bob-Bahn, schnaubend, wie um sich über die Last zu beschweren, die heute allerdings nicht so tragisch sein kann, den schattierten Köpfen nach zu urteilen, die er hinter den spiegelnden Gläsern erkennt. Drei Minuten zu spät. Noch zwei, und er wäre gegangen. So aber steigt er ein.