April, Siebenundzwanzig, Sieben

Begonnen, die Erstfassung der Mitte der Unendlichkeit zu gliedern. Gegen diesen Roman wird der Acheron, der, wie ich bereits einmal anmerkte, nur von mir selbst zu übertreffen ist, wie eine Fingerübung aussehen. Um jene zu beruhigen, denen sich schon wieder der Speichel im Munde vermehrt: Ich spreche hier von Kategorien, die jenseits jeglicher Begrifflichkeit liegen, die ich von Lesern dieses Blogs erwarten kann und werde. Und nun noch jene beruhigen, die das als Beleidigung betrachten wollen: Ich weiß wohl, dass nicht jeder, der hier herumfingert, ein literarisch zurückgebliebener ist; womöglich betrifft es nicht einmal einen einzigen. Was gesagt wurde, betont die Erwartung, die man nicht haben darf, wenn man ICH ist. Man kann sagen: keiner außer mir ist ich, doch selbst das könnte ein Irrtum sein.

Der Neuerwerb der Sprache:

Begonnen, die Erstfassung der Mitte der Unendlichkeit zu gliedern. Gegen diesen Roman wird sich der Acheron nicht gerade wie eine Fingerübung ausmachen, jedoch schwinge ich mich mit ihm von einem Thron zum anderen, dazwischen liegt nur Staub.
Ich schreibe einen neuen Roman. Aber es ist kein Roman, es ist die geforderte neue literarische Form (nicht in unserer Sprache gefordert). Der Acheron ist ein Vorwort.

Und wieder schreibe ich ein Buch, das mehr kann als ein Buch zu sein. Es ist der zweite Teil des Mysteriums. Drei Teile hat das Mysterium.
Ich schreibe ein Buch. Es ist mein zweiter Roman. Es ist kein Roman. Wer könnte das verstehen?
Was ist das, was ich schreibe? Ich schreibe ein Buch.
Es ist vollkommen unmöglich geworden, zu schreiben. Wenn man es genau betrachtet, gibt es nichts zu schreiben. Deshalb schreibe ich ein Buch, einen Roman will ich es nennen, auch wenn das nicht zutrifft.

18.08

Ich werde nie wieder einen Roman schreiben, eine eigentlich völlig überholte Form.

20.59

Ich muß jetzt Bier trinken, sonst werde ich wahnsinnig.

Veröffentlicht von

Michael Perkampus

Michael Perkampus war Moderator der Literatursendung Seitenwind für Radio Stadtfilter in Winterthur. Er ist Autor, Übersetzer und Herausgeber des Phantastikon.