Suche nach der Veranda

oh frühling im geisternebel. götterfall im sonnenlicht. manch schrieb verschüttet kostbarsten wein, erniedrigt den reichtum hohen herzens, kein lauern in den tiefsten regionen des brunnens, nur freudiges wasser einst, vergossen über stein der stein war ewig, stein bleibt ewig unter anderen steinen, gehalten eine feige und unwissende hand, geküsst einen feigen mund, der falsch gesprochen, das wesen – jahre hat’s gekostet, so viele jahre der qual hat’s gekostet, leiber, die wandeln, ich wich nie, leiber, die wandelten, ich wich nie, leiber sollen wandeln, ich weiche nicht.
ich suche mir eine frage aus, die ich mir stellen möchte. ich suche mir eine frage aus, die ich mir stellen möchte – und wäre ich drei jahre jünger, könnte sie folgende silben beherbergen: wa-rum ge-war-tet, wa-rum ge-re-det, wa-rum hin-ter ei-nem blö-den licht ge-ses-sen.

indes das forschen nach der geeigneten veranda. darüber kann man noch nicht viel worte verlieren, aber sehen.

veranda1

Veröffentlicht von

Michael Perkampus

Michael Perkampus war Moderator der Literatursendung Seitenwind für Radio Stadtfilter in Winterthur. Er ist Autor, Übersetzer und Herausgeber des Phantastikon.