Kollege E

Im Coffeeshop G treffe ich Kollege E aus Abteilung F .

– Wie gehts?
– Heute lustlos. Und selbst?
– Die übliche Standardhölle. Manchmal möchte ich alle ermorden…
– Bemüh Dich nicht. Sie werden ohnehin alle sterben.
– Ja-hah. Einen fat-free Lattucino caramel to go medium, bitte.

Kollege E verlässt Coffeeshop G und geht zurück zu Abteilung F.

Antonjan Fellhagen

(exküntzlername 'jon do') ist autor, maler und fotograf und lebt in bremen | am liebsten schreibt er gebrauchstexte für die industrie, weil küntzla und adelige sonst arm sind und prostituierter dreck die meiste asche abwirft | findet den literaturapparat unappetitlich + aufgeblasen + fazinierend - jedenfalls den teil mit den texten

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3 Antworten

  1. Mister Skey sagt:

    is ja richtig ekelhaft – naja…

  2. Mister Skey alias Frank Trummel sagt:

    Mein Kommentar vom 29.04. war plötzlich nicht mehr sichtbar, was, wie mich der Wirt aufklärte, an einer Umstellung der Kommentarfunktion lag. Allerdings erklärte er weiter, dass ihm „tatsächlich nicht klar war, was hinter dem Kommentar steckt…“ Also hier die, hoffentlich klärende, Entstehungsgeschichte des Kommentars:

    Is´ ja ekelhaft

    Weil der Chef krank war
    musste ich den Laden aufschließen
    das Licht anknipsen
    die Rollläden & Rechner hochfahren
    – endlich saß ich hinten
    im Büro auf dem Stuhl und
    lauschte der Kaffeemaschine.

    Die Nacht
    war an billigen Wein
    und wiedermal nur an das best-
    mögliche Wort verschenkt.

    Jetzt klammerte ich mich
    an die Tischplatte
    und kämpfte
    gegen das Schwindelgefühl an
    während das elektronische Postfach lud…

    Keine Nachricht vom Erfolg
    kein bisschen Zuspruch
    kein Gott, der an mich glaubt
    nur 20% auf chinesische Tigerknochen.

    Genauso gut
    konnte ich die paar Fetzen
    Sprache vergangener Nacht auch
    an das nächste Literaturmagazin schicken.

    Ich las mir die neuste Veröffentlichung
    durch – Ein fünfzeiliger Mittagspausendialog –
    absolut öde, platt und dumpf wie
    ein Schlag den man kommen sieht
    aber nicht ausweichen kann
    weil man schon ist
    wo man nicht sein will…

    ich rappelte mich wieder hoch
    setzte mich auf den Stuhl zurück
    zog mich an die Tischplatte
    an die Tastatur heran
    und tippte:

    Is´ ja ekelhaft!

    Dann tönte die Türglocke
    ich stieß mich ab und
    voller erstarrendem Schwung
    erreichte meine weinbetäubte Seele
    den Verkaufsraum…

    „Schön guten Morgen,
    was darf ich für sie tun?“

    Es war ekelhaft!

    Dann –
    Tage später
    stellte ich fest, dass
    der Kommentar gelöscht war.

    Aber ich hatte ihn schon ernst
    gemeint und nicht
    verachtend –
    nichts kommt so ernst
    und ehrlich wie zu früh morgens
    nach einer durchzechten Nacht
    von einer verkaterten Leber!

    Oder ist es noch immer unüblich
    Schreibe ernst zu nehmen?

  3. Ich schwöre: Er war nie gelöscht, der Kommentar.

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