Jürgen Lodemann und der Krimi im Ruhrgebiet
2. April 2006 | Von WT | Kategorie: Regional-KrimiWenige Tage vor seinem 70. Geburtstag am 28.3. hat Jürgen Lodemann – seit langer Zeit in unserer Region verwurzelt – in Mannheim gelesen. “Anita Drögemöller und die Ruhe an der Ruhr”, 1975 erschienen, machten Lodemann zum Vater des Ruhrpottkrimis und mitverantwortlich für die bis heute anhaltende Begeisterung für “Regionalkrimis”. – Im gleichen Jahr entwickelte er auch die SWR-Bestenliste als Kontrast zur vorherrschenden Bestsellerei. (Im Fernsehen heute leider nurmehr als bebildeter Pausenfüller in Thea Dorns Talkshow im Einsatz.)
Zurückgekehrt zu den Wurzeln des Ruhrpottkrimis ist Dr. Joachim Wittkowski vom germanistischen Institut der Ruhr-Universität Bochum mit seinen Studenten. Sie erstellten im Wintersemester 2005/06 unter dem Titel “Der Krimi im Ruhrgebiet” einen kleinen aber feinen “Führer für Leser”.
Er stellt die wichtigsten Autoren des Genres in biobibliographischen Essays vor. Nicht nur Jürgen Lodemann sondern auch das Autorenduo Leo P. Ard und Reinhard Junge, sowie Hans-Peter Karr und Walter Wehner, Friedrich Gerhard Klimmek, Conny Lens, Theo Pointer, Werner Schmitz, Rüdiger Schneider und Gabriella Wollenhaupt sind vertreten. Die wichtigsten Bücher werden inhaltlich vorgestellt und in ihren zeitgeschichtlichen Kontext eingegliedert. Bibliographische Angaben im Werkverzeichnis und die Rezeption der Romane durch Presse und Öffentlichkeit runden die einzelnen Beiträge ab.
Dem Autorenteam ist es gelungen, mit den Mitteln der Textanalyse, bibliographischer und journalistischer Recherche aus einer Seminar-Übung heraus eine publikumsorientierte Broschüre zu erstellen, die leider nur in der Bibliothek des Ruhrgebiets (Bochum), der Stadtbücherei Bochum, der Stadt- und Landesbibliothek Dortmund, der Stadtbücherei Hattingen und in der Stadtbibliothek Herne den Lesern zur Verfügung steht. Sie würde sicherlich auch andernorts auf großes Interesse stoßen.
Informationen zu den vorgestellten Autoren findet man auch bei den Verlagen KBV-Verlag und grafit, die das Projekt unterstützt haben, und natürlich im Krimilexikon.
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