Walter Kempowski: “Was das nun wieder soll?”

9. April 2004 | Von | Kategorie: Dies u. das

Walter KempowskiWalter Kempowski feiert am 29. April seinen 75. Geburtstag. Aus diesem Anlass – und zugleich dem Abschluss seines Hauptwerkes “Echolot” vorgreifend – veranstaltet die Fakultät fuer Linguistik und Literaturwissenschaft der Universität Bielefeld vom 12. bis zum 14. Mai eine wissenschaftliche Tagung zu Kempowskis Gesamtwerk: “Was das nun wieder soll?” – Vom “Block” zu den “Letzten Grüssen”. Vom 7. bis 10. April befassen sich amerikanische Germanisten an der University Michigan in Ypsilanti mit dem Werk Kempowskis.

Auch in Hörfunk und Fernsehen findet das Ereignis seinen Niederschlag:

11.04. 18.00 Uhr NDR – Fernsehen: Perlen des Nordens.- Walter Kempowski gibt Einblick in seine Arbeit
Den Schriftsteller Walter Kempowski trifft Alida Gundlach in seinem Haus in Nartum, wo er ihr Einblick in seine Arbeit und sein Leben gibt.

Sonntag, 25. April 14:05-15:00 Radio Bremen: Gesprächszeit. “Warum mute ich mir das zu?” – diese Frage zieht sich fast in Rondoform durch den autobiografisch geformten Teil des Werkes von Walter Kempowski.
Kempowski weiss und schreibt über diese – unauflösbaren? – Widersprüche, und kurz vor seinem 75. Geburtstag reflektiert er unter anderem darüber im Gespräch mit Burkhard Scherer. Und über die Rolle eines Mannes mit ganz spezieller DDR-Erfahrung, die ihn in Zeiten um sich greifender Milde gegenüber dem anderen deutschen Staat zum potentiellen Störenfried dieser Idylle werden liessen.

24./25.4. 00.40 Uhr, ZDF: “Stimmen aus dem Dunkel” Echolot. Dokumentarfilm des Filmemachers Peter Leippe.
Walter Kempowskis mehrteilige “Geschichte von unten”, eine Collage aus Tagebuchnotizen, Briefstellen, Erinnerungen und Dokumenten aus den Jahren des 2. Weltkrieges, fasst bestimmte, für das chaotische Geschehen exemplarische Zeiträume zu einer Polyphonie “schockierend gleichzeitiger” Lebensäusserungen zusammen. Der Film konzentriert sich auf zwei Monate: Juni 1941 und Januar 1943. Den privaten Brief- und Tagebuchstellen entsprechen zeitgleich entstandene Aufnahmen von Schmalfilm-Amateuren. Offizielle Verlautbarungen und Dokumente werden im Bild von kaum bekanntem Wochenschau- und Propagandamaterial gespiegelt. Wie das literarische Werk verzichtet auch der Film auf jeden eigenen Kommentar.

Zu seinen wichtigen Veröffentlichungen zaehlen die Romane “Tadellöser & Wolff: Ein bürgerlicher Roman” (1971), “Uns gehts ja noch gold: Roman einer Familie” (1972), die Tagebücher “Sirius” (1990) und “Alkor” (2001) sowie das mehrbändige “Echolot”-Projekt ueber den 2. Weltkrieg, an dessen letztem Teil der Schriftsteller zur Zeit arbeitet. In seinem Haus “Kreienhoop” in Nartum, wo regelmaessig Literaturseminare stattfinden, unterhaelt der Autor seit 1980 das umfangreiche Archiv für unpublizierte Autobiographien.

Die offizielle Homepage des Autors unter http://www.kempowski.de/ wird von Dirk Hempel herausgegeben und betreut.

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