5. Schachtel (Projektionen)

Ein Karton ist ein nur fast ideales Magazin. Eine Auslagerungsstelle für die noch unbestimmte Zukunft. Und ist es dokumentiert, darf man es getrost Archiv nennen und dabei auch Trost empfinden. Seine Inhalte wärmen sich im Mantel der Erinnerung und warten auf den Tag, das Schweigen zu brechen. Man muss aber auch auf seine Feuchtigkeitsempfindlichkeit hinweisen, und darauf, dass schon viel Gelagertes sich bei der Bergung als sein Gegenteil entpuppte. Den Dingen eine Hülle zu geben, erspart nicht deren regelmässige Besichtigung. Und Lüftung. So auch beim Wort als Karton des Dings.

um noch weitere spezialformen zu nennen: den koffer, der einen spezifischen raum beschreibt, dieser aber geradezu und ausschliesslich prädestiniert scheint für die zwischenlagerung UND bewegung seines inhalts. und: einen endlichen raum durch den unendlichen zu tragen. man kann schon darum nicht mehr sagen, es befände sich nichts darin. ein koffer ist nie leer.