Dabei lese sie nur Anthologien. Die Texte von verschiedenen Autorinnen und Autoren und gerne zu einem Thema. Monothematische Sammlungen von Schriftstücken ihr völlig unbekannter Menschen. Natürlich lese sie diese im Schlaf, sonst fände sie ja keine Zeit dazu. Sie will ehrlich sein. Sie lese nicht die Texte der Autoren, sondern lediglich die biographischen Angaben. Und sie wisse auch, dass diese von Herausgebern behandelt, ja teilweise umgeschrieben und entsprechend angepasst wurden. Das störe sie überhaupt nicht.
Im Gegenteil: es seien ja auch nicht die Autorenbiographien, die interessierten, sondern das, was daraus gemacht wurde. Und ja, sie kenne die Herausgeber. Sie übernachte bei ihnen, bisweilen.