German Englishlearners: Please do pronounce Kant as “can’t” (notula nova 56)

Und: Kunst = Ideen auf den Prüfstand von Erfahrungen bringen. (Müller, Gespräche 2, 177)

Ebd. f.: Baudelaire vs. Benn: “Langeweile ist der auf die Zeit verteilte Schmerz” vs. “Dumm sein und Arbeit haben, das ist das Glück”.

Achtung: in 10 Minuten erscheint hier ein

noch unveröffentlichtes Gedicht von Durs Grünbein!


(Wie der Kalauer auf Kneipenschildchen: “Morgen gibt’s Freibier”.)

Aber: Auch über den Schrägstrich nachdenken, bspw. über die Differenz wie in

Ost/West

Ost/ West

Ost /West

Ost / West

undsoweiter. (Man denke an die ungeheure Akribie und Effektivität in der Anwendung solcher Zeichensysteme bei Leuten wie Jirgl, Schmidt etc. A.a.A.a.: Schlotmann.)

Überhaupt: Dekadenz als Triebunsicherheit (Nietzsche)

Zur Idee der “Diskreditionen” bald mehr, in diesem Theater …

Überhaupt: “Das sagt ja alles: Bielefeld” (Medientheater, 123)

(Unter unserem Schlafzimmer beginnt vor 7 Uhr am Morgen ein junger Mann (mit Hörschutz) das hohe Gras auf einem aufgeschütteten Erdhügel mit einem lauten Spezialrasenmäher zu mähen. Gegen diesen Lärm ist nicht zu protestieren, weil man sich nicht mit der benachbarten Baufirma (mit der man 1 gutes Verhältnis pflegt) anlegen möchte, der man gestattete auf dem eigenen Privatgrundstück die Erde zu deponieren. Nein, man muss diesen Lärm als Segnung, als Zeichen, als Allegorie gottgewollten Lebens begreifen und annehmen.

Anders, Amen: wie handeln, wenn offensichtlich ein kategorischer Imperativ immer weniger zu funktionieren scheint. Also auch die Frage nach der Toleranz gegenüber Intoleranz. Ich denke, der Hinweis darauf ist wichtig, da sonst direkt oder indirekt an dessen Abschaffung gearbeitet wird. Die Umkehrung aber, der Verweis auf eigene Intoleranz fällt in einen gewissen Bereich von Herrschaft(sillusion), die einerseits zu duckmäuserischem Verhalten führt, gleichzeitig aber auch den Imperativ als Argument benutzt.)

Aber: ist man auch Schriftsteller, wenn die NZZ das so schreibt? (Diese lügt bekanntlich nicht.)

Zur Theorie der Diskreditionen:

– nebenbei: ein Spiel mit / Test der Neugierde potentieller Leser auf Diskretes mit einer künstlichen Zugriffs- / Hemmschwelle, also: dem Spiel / Test, ob es tatsächlich so ist, dass etwas kosten muss, damit es etwas wert ist.

– Die Installation einer anderen Form digitaler Autorschaft, eines anderen, verborgenen Autoren-Ichs. Die ungefilterte Sammlung von Positionen zu Personen, Texten, Ereignissen, durch den Autor … die Art und Weise einer (meist kurzen) Textreaktion aus dem Halbverborgenen heraus. Eine tatsächliche (oder auch: vorübergehende) Aufhebung der an vielen Stellen eingeführten fiktionalen Erzähler- oder Autorschaft durch Anreicherung der Autorfunktion … seine “diskrete” Natur.

Und: Religion, Religiosität als Technik, mit 1 Schlag sämtliche Abstraktionen undifferenziert plausibilisieren zu können.

Dann, Katastrophe: hat man etwas Nichtgenehmes zum Mittagessen besorgt. (Aber wenigstens hat man daran gedacht, dass morgen ein Feiertag ist. Und wenigstens hat man auch noch die Einkäufe erledigt. Bergauf.)