Zur Trennkost (notula nova 17)

Die Beschäftigung mit eigener Schrift (eigener “manuscripture“) als Element des Schreibimpulses. Ist diese Haltung „camp“? Ironische Affirmation einer gewissen Kitschigkeit (der Entblösung einer anderen Entblösung)? Oder sehr ernst gemeint? Es ist wahrscheinlich erst am Ende des Serials (Ichschrift) zu beurteilen. Es ist sowieso nur von anderen zu beurteilen.

(Man findet hier kein Leben. Nur lebenserhaltende Massnahmen. S.a. die Balkonbepflanzung in der Nachbarschaft. Kein braunes Blatt. Selbst die Geranien bestaunen sich gegenseitig auf Augenhöhe. Dabei beginnt der Herbst.)

Vitalität als Kontrastprogramm. (Und: im Medienzeitalter gibt es nur noch Wirkungsgeschichten. Dagegen Romantik. „Machen wir mal Romantik?“ „Wer macht jetzt mit wem Romantik?“)

Folglich: Entweder ist das meiste nun Poesie. Oder eben nicht. Dazwischen gibt es kaum etwas. (All die verpassten Räusche. All das nicht aufgedrängte Vokabular …)

Was hat das Schreiben mit dem Essen zu tun? Joubert hatte eine Vorliebe für das Fragment. „Jeden Augenblick änderte Joubert seine Diät und seine Lebensweise. Einen Tag lebte er nur von Milch, am anderen Tag nur von Hackfleisch.“ (Chateaubriand). Poetik der Trennkost, undsoweiter.