Schwierige Quellen

(M20)

Trotz der Kontroverse um die Rolle der Fiktion an öffentlichen Bibliotheken zögerte der Bibliothekar J.W. Singleton nicht, im Jahr 1918 Romane zu sammeln, die die Benutzung von öffentlichen Bibliotheken selbst darstellten. Diese Beispiele können neues Licht auf die Entwicklung und den Zweck der frühen öffentlichen Bibliotheken werfen. Dabei werden insbesondere zwei Stereotypen in Frage gestellt: der Konservative, weltfremde Bibliophile und der unterdrückte, eingeschüchterte Arbeiter.

Demnach muß die darstellende Literatur als unzuverlässige historische Quelle gelten. Die Schwierigkeiten, die mit der Methode verbunden sind, Fiktion als historische Quelle zu betrachten, werden mittels Schlüsselprinzipen aus dem Bereich der Kommunikationstheorie veranschaulicht. Es wäre günstig, die Kommunikationstheorie als Bestandteil des bibliotheks-wissenschaftlichen Studiengangs einzuführen, nicht zuletzt weil auf diese Weise die Bibliotheksgeschichte sowohl in die bibliothekarische Berufsausbildung wie auch in die Informatik wieder aufgenommen werden könnte.

ein Abstract zu: Alistair Black: Representations of the Public Library. In: Bibliotheken in der literarischen Darstellung = Libraries in literature : [Referate des Seminars “Bibliotheken in der literarischen Darstellung / Libraries in literature”, das vom 10. bis 11. Oktober 1994 in der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel stattgefunden hat] / hrsg. von Peter Vodosek … [et al.]. – Wiesbaden : Harrassowitz, 1999. S.166