Am achten Tag

Am achten Tag nahm Gott das Leder,

und aus reiner Langeweile

schnitt er zweiunddreißig Teile

(zwanzig sechs-, zwölf fünfgeeckt

– Gott ist ganz schön aufgeweckt!)

und nähte einen Polyeder.

Dem blies er seinen Odem ein.

Und durch Luft aus Gottes Mund

wurd’ das Ding, o Wunder, rund.

Rund erst und danach ganz prall.

“Hey”, dacht’ Gott, “das ist ein Ball.

Ein Ball, sehr schön. Doch so allein?”

Der HErr verfiel dem Schaffensrausch:

Aus den Haaren seiner Nasen

einen knappen Hektar Rasen,

voll mit vierundzwanzig Toren

aus dem Schmalze seiner Ohren.

Dann Stutzen, Stollen, Trikottausch.

Den Strafraum, das gestreckte Bein,

Elfer (Schwalben gab’s bereits),

neben Dies- und Jen- das Abseits,

Teamchefs, Trainer und noch Affen,

welche all das gern begaffen,

die VIP-Lounge, Foul und den Verein.

Da ging ein Singen durch die Wälder:

Seht – das neue Paradies!

Dies fand nur der Teufel mies.

Ach, und wie es kommen muss,

kam es dann: Zum schlechten Schluss

schuf der den Mayer-Vorfelder.

taz > (GROa)