Blatt 12 (wenn nur das monotone Gesurre nicht wäre)


wenn nur das monotone Gesurre nicht wäre, wenn nicht immer der heutige Tag brächte in anderer Gestalt, was der Gestrige zu Grabe getragen. Das will uns doch gar zu langweilig bedünken.
     Hört guten Rath: bleibt ruhig zu Hause bey Kindern und Weib, und lasst unterdessen euere Gelehrten die Geschichte fortschreiben; sie wissen schon von Allem guten Bescheid, und werden es ausführen nach Wunsch, fast als wärt ihr zugegen dabey.

IV. TINTENFISCHE.

CIERO ROMAIN.

     Schöne, herrliche Gaben der liebenden Mutter Natur, die Nacht im Extracte so bey sich zu führen; sie sehen die Fische so dumm, wenn’s auf einmal finster wird rund um sie her, und sie doch gar keine Neigung zum Schlafe empfinden.
     Aber seltsam doch wieder, die Federn hat sie allein den Vögeln gegeben, und keines von beyden kann nun deutlich sich aussprechen; die Einen, weil die dunkle Tinctur ihnen die Kiele nicht füllt, die Andern, weil sie den Iulepp wohl haben, aber nicht die künstliche Zunge dazu.
     Aber den Menschen hat sie vor Allen trefflich begabt, dass sie ihm Beydes gegönnt; er kann mit Träumen nun binden die flüchtige Erscheinung.
     Unter den Menschen aber sind wieder vorzüglich die Teutschen gesegnet, und sie wissen auch trefflich die Gabe zu schätzen: Alles lassen sie sich gutmüthig gefallen, versiegt ihnen der Nectar nur nicht.
     Nur ruhig! an Galläpfeln und zusammenziehendem Stoffe und vitriolischem Eisen soll’s euch niemal gebrechen, das Wasser gebt ihr selber dazu und einigen Zucker, und so wird’s nimmer euch fehlen an dem trefflichen Saft.