Dijon Mode (notula nova supplement IV)

Merke den Code fürs Hotel de Sauvage: 645P.  Und: erste Programmpunkte. Der Rundgang der Eule. Eine Navettefahrt (gratuit). Gargoyles am Notre-Dame. (Gibts keine Konzerte heute?) The Squeezers vielleicht, und ihre Demotapeparty in Le Sé Bar? Im Viertel: Gegenüber vom Sauvage. Und: diese plötzliche Lust auf Muscheln. Dabei das alte Muschelverzehrgesetz erinnern: nur in Monaten mit R. Die Dusche duscht nicht. Eine kleine Verpilzung (man kennt das ja, man lese Dranmor). Eine Art Mottozimmer, 15ieme Siecle, aber: die Möbel 19.Jh.-Imitate. Barocktapeten in Wasserfarben. Knarrfenster, Schräge. Es riecht nach Holzfeuer. Ein Wlan-Anschluss zeigt sich offen. Ist es aber nicht. Plattgesüsster Espresso. Hüftgold aus der Patisserie. Dazu etwas Unpräzises mit Schafskäsefüllung. Segafredo was his name. Im Quartier libre: l’Amore che move il sole e l’altre stelle. (l’amour qui ment le soleil et les autres étoiles … man kann nur vermuten, was es bedeutet. Überhaupt: kommen wir uns doch etwas näher, seien wir unkompliziert. Lassen wirs doch für einmal mit den Diacritica. Ein Stück Laub läuft zur Sternform auf. Et aussi: 2 x Espresso für 2EUR40. (Der directeur d’Hotel in Lederhosen. Etwas glatt, vielleicht. Etwas frivol. Verabschiedet sich handkehrum und verspricht weitere Tücher.

(Die Seife wird nicht reichen. Der Shampoospender bittet selbst um eine Spende. Sonst gehts uns aber gut. Und: 2 Kinderkarten gekauft. Ballons, Blumen, Erdbeeren. Alles ins Anthropomorphe gearbeitet. Zahlen bitte (l’addition svp.). Und: Cut and go am Place Emile Zola. Und: pizz’ola, Les Moules Zola. Le Se Bar. Auch, wenn wir uns nicht verstehen, sie versteht ihr Handwerk. 1 mal Rasieren mit Waschen und Trinkgeld 15EUR. Merci. Bon Soiree. Und, in der Bar: der Campariorange als Pfirsichsaft. Für die Begleitung. 1 dunkles Grimbergen für mich. Le mag de la nuit: Partybilder. Hochglanzobjekte beim Verzehr. Die Information ist das Format der Anspielung von Information. Hier sind wir irgendwie richtig. Und: Le garcon hat hinten eine Gürtelschlaufe ausgelassen. Gegenüber: 2 Damen in Aspik. Toilettes, attention a la marche.)

Überhaupt: Dijon ist nicht Lou Reed

(Das überheizte Zimmer

Der verstopfte Abfluss

Die Regulierungsbehörde)

Oder: der Kinofilm (Hollywood?) mit den sehr bekannten Darstellern (Brad Pitt? Und co.?). Wie mag man denn heissen? Der Bildschirmtext funktioniert uns nicht.

Überhaupt: Der Bildschirmtext

Das petit dejeuner im Hotel Sauvage hat Punkrockgäste. Und die Totalverklemmten. Wir werten

+ Croissant

+ Baguette

– Kaffee

o O-Saft

o Butter

o Marmelade

So kommen wir recht ausgeglichen auf die Strasse, finden dort

Menschenblickdickicht

Regulierungsbehörden

Hintergehungen

Dabei regnet es nicht. Nein. Es REGNET. (Kein Regenschirm für Dijon, kalauert man, also): die 3 M. Markthallen, Museen, Mittelprächtigkeiten. (Es geht aber weiter im Text, und zwar: mit einem äusserst ansehnlichen Käsefräulein. (Pardon: das Textich in der Herrenrunde, kann man auf denn Lippen lesen. Aua, also). Der Powernap. Der Traumtext. Der Hunger. Das Sandwich. Das Kinowetter. Wir sprechen über die Möglichkeit eines Nachmittagsfilms.

Und leiten ab und hin und her: Die Eule > Dijon > Diviant > Mutmassungen über eine Konsonsantenverschiebung. Labiodentalität. Frikativität. Solche Dinge. Man formt und lutscht an den Lippen. Wie hiess es gleich? Alveolarridgität? Dazu: 2 Expressities, hier auch Cafe genannt. Seulment, Le Bien public besteht eigentlich praktisch nur noch aus Bildern. Die Zs. Als DAS Beispiel für den vielzitierten pictural turn. (My own pictural turn: die Hinwendung zur unverstandenen Metapher. Die Auslagerung von Sprachverantwortung in eigene Sprache. Ich ernte Unverständnis. Immer wieder.  Die Schober sind voll. Es kommen auch wieder magere Jahre.

Le Saint Fiacre: 60% Grundstudiumsstudenten. (Junggesellen, Baccalaureanten), die auf die volle Unterstützung ihrer Eltern zählen dürfen. Etwas viel Rot, im Ganzen. Etwas artsyfartsy das alles, auch: Das Pärchen mit dem Elternteil, das Mädchen: gelangweilt in ihrem Kaninchenpelz, und beim Verlassen: Verwirrung satt. (Man wird aufs Herzlichste gegrüsst und weiss nicht warum). Ein Plastiksack bleibt liegen … Au revoir.

Anhang:

Und: die Frage, wo ein Autorenporträt anfängt und Buchkritik endet, hängt unmittelbar mit der Frage nach unserem Autorschaftsbegriff zusammen. Wo nämlich Buchkritik den Autor als Text mit hinzudenkt, was üblicherweise erheblich passiert, ist der Text ein doppelter Körper oder auch als Leib-Seele-Phänomen zu betrachten. An dieser Stelle kommt Gott mit ins Spiel, je nach Auffassung. Umgekehrt ist das auch der Fall. Darüber zu verhandeln, wo nun die Grenzen dieses Textes (dieser Texte) sind, ist also keineswegs eine Aufgabe weltlicher Gerichtsbarkeit. Konfessionelle Instanzen müssen sich ebenso dazu äussern.