Verwirrende Schleichwege, im Finsteren hinter dem Berg von Molyvos. Im Nebel, im stumpfen Scheinwerferlicht, die Pension “Susana” (der Taxifahrer hupt, Hunde bellen). Herzliche Begrüßung, provisorisches, liebloses Zimmer: Wachsdecken, Plastiklampen, eine riesige Gefriertruhe in der Küche, ein Tisch, drei Stühle, eine schöne, alte Holzbank, ein Campingherd mit einer Flamme, Krempel unter einem Tuch mit hellblauen Blümchenmotiven, darauf eine verstaubte Plastikpalme. Ein Doppelbett mit Gemälde ein Segelschiff, ein Zweimaster in voller Fahrt!, zwei kleine Nachttische, ein Kieferschrank voll mit verbogenen Kleiderbügeln aus Draht. Schreckliche Gardinen, ein Kühlschrank neben dem Spiegel. Das Badezimmer riecht nach Griechenland, nach Chlor: eine offene Dusche, zersprungene Fliesen, ein Putzeimer mit Feudel neben der Kloschüssel, ein alter “Alibert” über kleinem Waschbecken neben dem kalten Heizkörper. Spartakus beendet den kurzen Rundgang und nickt ihr zu („endaxi!“).
Aus “Gestell und Ungestalt. Fassung erster Hand” von Rainer Hoffmann. Gestell und Ungestalt erscheint im September 09 bei etkbooks.