nasty questions (notula nova 139)

“the bellbox archives” (aka “Schellenböxli“), der installative, dritte part des visionären, multimedialen schellendiskursli-triptychons (part 1: das buch: “schellendiskursli / schellenexkursli”, part 2: die multimediale performance-lecture “schellendiskursli”). part 3 also ist eine installation aus 10 beleuchteten schau- bzw. archivboxen (hartkartonage aus ehem. bibliotheksbestand.) in diese werden in je unterschiedlicher weise figuren, symbole, materialien aller art gefüllt und aufgespannt (objects & images), die im schellen(disk)ursli-text eine rolle spielen. das archiv des virtuellen schellenursli-bild-textes wird damit ganz physisch und analog visualisiert und verräumlicht. das archiv selbst, das erinnern, erkennen und tradieren (und seine ordnung(en)) wird damit thematisiert und bezeugt ganz konkret, was bücher und andere speicher mit uns anstellen. es wird aber auch eine ästhetik erzeugt, die derjenigen kindhaft-schönen in der narrativen ordnung entgegensteht. das zerlegen und wiederneuverbinden, das – im wörtlichen sinne – dekonstruktivistische arbeiten wird (hier einmal mehr im werk) als allegorisches objekt inszeniert. (ob dies handwerklich gelingt, ob also diese schauboxen auch “ästhetisch” werden und nicht nur gerechnet sind, ob also auch eine verarbeitung so sauber werden kann, dass nicht alles stümperhaft ausschaut, ist noch eine andere frage und wird sich zeigen. soweit allerdings und zunächst: der theoretische kern der veranstaltung.

(Immer, wenn eine Rezension gelesen wird und darin Autoren und Texte mit Walser und Kafka in Beziehung gesetzt werden, entsteht das starke Gefühl, dass diese Rezension schon irgendwo gelesen wurde, ja, dass die ganze Zeitschrift eine schon einmal gelesene ist. Und man sich so zuhause fühlt, wo nichts mehr anfällt. Auch heute nacht nicht.) Wie

eine durchgesehene

leicht überarbeitete

Fassung meines lebens

also

(Dabei fängt es ab Basel immer zu fliessen an. Das mag man so an Basel.)

Und: seine ohorische Natur. (Kunigunde hiess sie, glaube ich, Käthchens menschmaschinige Konkurrenz. Ein Ersatzteillager und eine Puppe ihrer selbst, die es noch und nöcher gibt. Ich bin ihr eben begegnet. Sie hatte braungebrannte Wangen. Europa geht in die USA, um zu sterben.)