Heute schaffen wir uns einen Papst.
Warum? – Weils Spass macht, und
weil der Mensch ausnahmsweise
auch ein Papst sein kann.
Das Wichtigste ist das Drahtgestell.
Nein, kein Draht Armierungseisen, denn
der Papst soll gross und fest werden,
ein Bunker aus dickem Beton.
Wir geben ihm eine Fistelstimme.
Und er wird erkannt werden
an seinen roten Schuhen
und an sechs anderen Dingen.
(c) Christoph Zehntner.
“Christoph Zehntner, Bern (*1953) Reigoldswil, Baselland. Er entwickelte sich im Laufe seines bewegten Lebens zu einem bescheidenen Meister des Müssiggangs und Minimalismus. Bekannt ist ein einziges Gedicht von ihm, «Lebenslauf» (Jahrbuch der Lyrik, Frankfurt am Main, 2007), und sein in Auseinandersetzung mit «A rose is a rose is a rose» von Gertrude Stein entstandener Aphorismus «Eine Tautologie ist eine Tautologie ist eine Tautologie im Quadrat». ¨Überliefert sind ausserdem seine Bekenntnisse: «Fast alles, was ich zu sagen hätte, hat glücklicherweise Emil Cioran schon gesagt»; «Vieles, was ich gerne gesagt hätte, hat zu meinem Glück Ludwig Wittgenstein schon gesagt». Zuletzt erschienen, unter dem Pseudonym Antoine Derride, «Messiah. eine Dekonstruktion christlicher Theologie» (Passagen, Wien, 2008). In Arbeit: «Christus absconditus».”
Von Christoph Zehntner erscheint in diesem Blog die Serie kleiner Formen Im Zoo.
Links / Mehr:
http://www.etkbooks.com/christoph_zehntner