Wer vorgibt bei Konzert- oder Kulturkritiken objektiv zu sein, der lügt oder ist zumindest feige. Es geht darum radikal subjektiv zu sein in dem Sinne, dass das schreibende Subjekt die eigene Subjektivität offen legt und seine eigenen Positionen, Bedingungen, Möglichkeiten und Unmöglichkeiten in den Text einschreibt. Damit wird der Blickwinkel auf das jeweilige kulturelle Phänomen verständlich und die eigene Position wird sichtbar und damit angreifbar. Nicht Positionen stehen damit zur Debatte, sondern das eigene “Ich”.
Ein für mich nicht ganz alltäglicher Ort war am Montag der Rahmen für eine CD-Aufnahme des “musikmuseum”: Die Kapelle des Priesterseminars in Innsbruck. Oftmals sind es aber die ungewöhnlichen Orte an denen man am meisten über Musik lernt und wo man die Bedingungen der Musikproduktion und Musikrezeption zu verstehen lernt.
Veranstaltungen
AFEUgeht #4: Kabarett, Blumen und Erotik vor dem Muttertag
Die Wochenmitte ist erreicht. Das Wochenende ist nahe. Wir haben wieder unsere Autoren gefragt, welche Veranstaltungen sie in dieser Woche (laut den privaten Planungen) noch besuchen werden. Hier die Übersicht. Achtung: Kein Anspruch auf Vollständigkeit!
Ausstellung in Wien
Romane Thana. Orte der Roma und Sinti
Die noch bis 17. Mai im Wien Museum stattfindende Ausstellung “Romane Thana. Orte der Roma und Sinti” – gibt sowohl Anlass zu einer Analyse der Darstellungsformen der Rom-Völker in Österreich, des herrschenden Rassismus sowie zur Aufarbeitung und erneuten Sichtbarmachung der seit Jahrhunderten stigmatisierten Gruppen.
Vorschau: Konzert 2015
Stadtmusikkapelle Innsbruck-Mariahilf/St.Nikolaus
Dass Musikkapellen schon längst nicht mehr reine Marsch-, Blas- und Traditionsmusik erklingen lassen, sollte sich spätestens seit den populären Innsbrucker Promenadenkonzerten, im Innenhof der kaiserlichen Hofburg, herumgesprochen haben.
Literatur und Medien
“Bücher haben kaum eine Chance”
Universitätsprofessor Dr. Martin Sexl war drei Jahre lang wissenschaftlicher Leiter von “Innsbruck liest.” Im Interview lässt er diese Zeit Revue passieren, erzählt von den komplexen Diskussionen innerhalb der Jury, spricht über Möglichkeiten wie man junge Leute wieder zum Lesen bewegen kann und verrät was er über die Tiroler Literaturszene denkt.
Aus der Redaktion
Liebe Leserinnen und Leser!
Ein Onlinemagazin zu betreiben ist das vermutlich zeitintensivste Hobby dem man nachgehen kann. Aktualität, Qualität, Reflexion, Screening sind die Anker die uns täglich begleiten. Täglich heißt: nach unseren eigentlichen Arbeiten, unseren Geldeinnahmen. Um Arbeit, Privatleben, Freunde und andere Hobbies unter […]
Konzertkritik
Mother´s Cake im Treibhaus: Darum ist der gestrige Abend nur etwas für junge Menschen gewesen
Mother´s Cake luden zu einem Mini-Festival ins Treibhaus Innsbruck. Das ist schön für junge, lebensfrohe Menschen, die gute Musik zu schätzen wissen. Was ist aber mit demjenigen, der kritisch beobachtet und still und leise sein Bier trinkt statt sich mitten ins Geschehen zu stürzen? Es war ein Abend für junge Menschen, die sich gerne euphorisieren lassen. Und somit nichts für mich.
Wenn Shanir Ezra Blumenkranz mit Abraxas aufspielt, dann spielen musikalische Konventionen und Genre-Grenzen keine Rollen mehr. Ja, schon. Die Jungs spielen Kompositionen von John Zorn. Die Musik ist aber trotzdem nichts für die klitzekleine Avant-Jazz-Ecke. Sie hat die Sprengkraft ein größeres Publikum zu begeistern, weil sie vor allem eines kann: Die richtigen und überzeugendsten musikalischen Mittel zu wählen, um Kompositionen zu verstärken, zu verdichten und zu intensivieren.