Ein Ort wie – vielleicht wie ein Garten, der erträumte Garten Candides. Ein Garten, absolut: Weltgarten ohne Haus, zu dem er gehört. In der Wirklichkeit eine auf den Erdboden gestellte, in die Wiese bugsierte Containerhütte mit Eingangstür knapp über dem Boden, fast schwellenlos, Fenster an zwei Wänden, Rollos, büroartig: ein Landbüro. Klimaanlage, Entlüftung, das vertikale Rohr und der Kreis, wo es – man oder niemand – ins Innere geht, der Motor mit Ventilator. Zwei großbauchige Gasflaschen, eine rostig, die andere relativ neu, mit blauer Aufschrift. Bambuswäldchen, gelbe Stämme, ins Grüne spielend, oder umgekehrt. Und dann die Wiese, nicht ganz eben, leichtes Auf und Ab, geschnitten, nicht geschoren, nicht gestampft, aber begangen (von?). Ein winziger junger Feigenbaum, reicht mir bis an die Knie, drei grüne Feigen hängen an Ästchen, grüne bläuliche Tropfen, kaum größer als ein Daumennagel. Vor der Wiese, zur Straße hin, parallel zum Bambushain, eine Befestigung aus grauen Steinblöcken, von denen jeder eine Vertiefung in der Mitte aufweist, ebenfalls von quadratischer Form, Wiederholung der größeren Form. Vielleicht von der Flußverbauung entwendet, geborgt? Beharren als Rechteck wie der Container, Steinhäufchen ohne Zweck, Grabmal vielleicht Erinnerung an Candide, den Erbauer. Noch ein paar kleinere, hellere Bambusbäume im Vordergrund. Zwei Pfähle und eine Querstange, zum Wäscheaufhängen, wieder ein Rechteck. Und eine einzeln stehende Löwenzahnblume, relativ hochgewachsen, die Hälfte der weißen Sporen noch dran, der kleine kahle, nicht so luftige Kopf in der Mitte. Drumherum eine Anzahl von niedrigen gelben Löwenzahnblumen, das Fußvolk. Weiße Eminenzen im Hintergrund, zurückhaltend in ihrem Dasein, man nimmt sie nicht sofort und nicht immer wahr. Auren, transparente Heiligenscheine, Flugkörper. Ein müdes Pfauenauge, das sich niederläßt und verbleibt, Wiese wird. Ein paar kleinere Schmetterlinge, die trotzdem noch flattern. Eine rote, nervöse Libelle, Akatombo genannt (im Kopf, im Herzen, auf der Zunge das Kinderlied). Zwei graue Ziegelsteine, die eigentlich mehr aus Hohlräumen bestehen, und ein größerer Fundstein, abgerundet wahrscheinlich vom trüben, aber unermüdlichen Wasser des Flusses, markieren die Zufahrt als kleiner Strich in der Landschaft. Sie laden den ein, der sie bemerkt, nämlich niemand. Eine abgerissene rostrote Tonne, aus der Gras ragt, grünes frisches und gelbes vertrocknetes. Daneben, verschwimmend, wiederum weißes Wiesenschaumkraut.
Veröffentlichtes
Grindelwald
Der Geruch der Filme -
Peter Handke und das Kino
Marc Reichwein in der "Welt": Verfilmt endlich das Leben Peter Handkes!
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»Der mit seinem Jugoslawien« - Peter Handke im Spannungsfeld zwischen Literatur, Medien und Politik
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