25. November 2009 von Frank Wolf · keine Kommentare · Trackback  
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Social Media Strategie: ein Mythos?

Eine bemerkenswerte Präsentation von David Gillespie, die nicht nur nach einem Tweet, sondern nach etwas mehr als 140 Zeichen verlangt. Der Lesewiderstand ist bei 263 Slides nicht zu unterschätzen, aber wer einmal angefangen hat, wird sich so schnell nicht mehr entziehen können. Ich will bei dem Umfang gar nicht den Versuch einer Inhaltsangabe machen, aber ein Aspekt ist ja schon hier im Titel angeklungen: Wenn die unbegrenzte Kommunikation über Unternehmensgrenzen hinweg durch soziale Medien dazu führt, das es keine Geheimnisse, keine künstlich aufgebaute Fassade mehr geben kann, dann ist nur noch die Essenz (wird in der Präsentation als “Intent” bezeichnet) eines Unternehmens wichtig. Die steht für sich selbst und ist die ungeschminkte Basis aller Kommunikation. Das ist nicht unbedingt neu, die These 12 des Cluetrain Manifestes – immerhin schon 10 Jahre alt, trifft den Nagel auf den Kopf:

“There are no secrets. The networked market knows more than companies do about their own products. And whether the news is good or bad, they tell everyone.”

Was für mich neu ist, ist die Frage, ob ein Unternehmen durch eine geplante und gezielt gesteuerte Strategie diesen Prozess so bewusst beeinflussen kann. Ich glaube nicht. Am Ende wird diese Essenz vor allem durch Menschen – die Mitarbeiter und deren individuelle Art in den verschiedensten Kanälen zu kommunizieren, transportiert. Einer Strategie sollte dann eher die Aufgabe zufallen, den Rahmen und Vorraussetzungen zu schaffen. Was dann wie und wann genau in dem Kommunikationsraum zwischen Unternehmen und seiner Außenwelt abläuft, ist eher Social Media Operations oder Social Media Taktik. Also mit den richtigen Absichten, die richtigen Mitarbeiter finden, denen die richtigen Rahmenbedigungen schaffen und sich dann einfach mal raushalten. Klingt fast wie eine Strategie.

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19. November 2009 von Frank Wolf · 4 Kommentare · Trackback  
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Enterprise 2.0 and Intranet 1.0: How two problem children can benefit from each other

As promised the slides from my Intranet 2.0 workshop at the Enterprise 2.0 Summit in Frankfurt last week. Talking about classical intranets at an Enterprise 2.0 conference means for me talking about two “problem children”. Enterprise 2.0 is promising a lot and still struggles to prove its inevitableness for companies to survive in quickly changing environments. There had been many discussions and questions at the summit about measurable and intangible benefits and the right use cases for social applications within the enterprise.  Classical intranets on the other hand are in many cases a real disappointment for their promoters, because the substantial investments in the application and an (mostly central) editing infrastructure did often not create a vibrant information and communication platform but a rather static electronic newspaper.

An Intranet 2.0 means that both join forces and put their strengths together – the intranet as an existing, accepted and budgeted (!) information platform and Enterprise 2.0 as very compelling approach to move from a one2many communication to a highly interactive conversation and collaboration platform. Four good reasons to join forces:

  • Web 2.0 features are on every intranet managers agenda
  • “Cost of Doing Business” vs. ROI
  • Many “given” use cases to start with
  • Smooth way to Enterprise 2.0

This sounds promising but is just a start – open points remain:

  • CMS or a Social Business Suite or an integration of both as technical platform? (see the last slides for a first approach)
  • Is structure still required (I think yes) or are search and tagging sufficient?
  • Is there still a need for complex editing work-flows within companies? (most of the participants said “No”)
  • Do intranets still require multiple design templates to achieve a newspaper-like layout or is a blog-like design sufficient?

Looks like we are not running out of topics to cover here at besser20 :-)

Thanks to all participants for their active participation and the interesting discussion!

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16. November 2009 von Frank Wolf · 17 Kommentare · Trackback  
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Soziale Männer unter sich: Der Enterprise 2.0 Summit und die Frauenquote

Der Enterprise 2.0 Summit in Frankfurt letzte Woche ist Geschichte und könnte in diese aus meiner Sicht als wirklich gelungene Veranstaltung eingehen, wäre da nicht ein Makel, den wir hier nicht einfach vergessen können.

Von insgesamt 31 Sprechern waren männlich: 31 und weiblich: 0. NULL.

Nun könnte man schnell einwenden, dass die Frauenquote in unserer eher technisch geprägten Industrie eben schon immer sehr gering ist. Das stimmt auch, laut Bitkom liegt beispielsweise der Anteil weiblicher Auszubildender in IT Berufen bei unter 10%. Eine ähnliche Quote ist übrigens auch im Schnitt bei vielen Barcamps zu beobachten. Mit der Ausrede geben wir uns hier aber nicht zufrieden, denn eine 10% Quote wären ja immerhin 3 weibliche Vortragende gewesen, aber wir reden hier über 0%!

Viel schwerer wiegt jedoch ein inhaltliches Argument: Einige Anzeichen sprechen dafür, dass das Thema Enterprise 2.0 an einer gewissen inhaltlichen Distanz zwischen der weit vorausgeeilten Community (Blogger, Berater, Toolanbieter,…) einerseits, und der eigentlichen Zielgruppe in den Unternehmen (Marketing, Kommunikation, HR, IT) andererseits, leidet. Man spricht zueinander, aber versteht sich oft nicht, denn Vokabular, Inhalte, Nutzenargumentationen und Risikowahrnehmung liegen teilweise weit auseinander. Ich spreche gelegentlich auf Vorträgen und Weiterbildungen vor Mitarbeitern von interner und externer Kommunikation und ein Großteil des Publikums ist dort weiblich. Ähnlich sieht es im Bereich HR und Marketing allgemein aus. Grosse Teile der von Enterprise 2.0 adressierten Fachbereiche werden vorwiegend von Frauen vertreten. Und nun wissen wir ja aus zahllosen populärwissenschaftlichen Veröffentlichungen, das Mann und Frau geradezu ideal dafür geeignet sind, sich gründlich misszuverstehen. Vieleicht ein Teil der Erklärung?

Trotz der Gefahr, hier in allzu einfache Klischees abzugleiten,  könnte man sich geschlechtsspezifische Sichtweise des Themas Enterprise 2.0 so vorstellen (100% subjektiv!):

  • Männlich: technologieorientiert, Umbruch, Auflösung der Hierarchien, Konzentration auf die 15% Vorreiter und Early Adopter– die anderen werden oft vergessen, Chancen maximieren,…
  • Weiblich: umsichtiges Vorgehen, soziales Verhalten – nicht die 15% Spitze ist im Fokus sondern die breite Mehrheit und die Interessen der (eher) Schwächeren, pragmatischer Umgang mit Technologie, Risiko minimieren,…

Und nun? Veränderungsmöglichkeiten sehe ich vor allem in zwei Bereichen:

Zum einen sollten sich die Frauen aktiver und selbstbewusster einbringen. Die weibliche Sicht der Dinge wird dringend benötigt und sicher von einer großen Mehrheit der Männer auch dankbar angenommen. Vorreiterinnen wie Susan Scrupski, die Organisatorin der Web 2.0 Adoption Council, Groundswell Co-Autorin Charlene Li oder Andrea Back, Professorin für Business 2.0 an der Uni St. Gallen und viele andere mehr, tun genau dies bereits und sind damit sehr erfolgreich.

Zum anderen sollten die Organisatoren zukünftiger Web 2.0 und Enterprise 2.0 Veranstaltungen Frauen als wichtige Zielgruppe sowohl im Auditorium als auch auf der Bühne erkennen und gezielt daran arbeiten, deren verstärkte Teilnahme aktiv zu fördern. Wir jedenfalls werden die Frauenquoten der nächsten einschlägigen Veranstaltungen aufmerksam beobachten :-)

Wenn sich also zukünftig die Männer in trauter Enterprise 2.0 Runde mal wieder ein „It is not about technology!“ zurufen, dann wäre auf der Suche, worum es denn dann eigentlich geht, auch eine weibliche Perspektive wertvoll und uns sehr herzlich willkommen.

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9. November 2009 von Frank Wolf · 10 Kommentare · Trackback  
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Intranet 2.0 – Evolution durch Content Management oder Revolution durch Social Software? – Workshop auf dem Enterprise 2.0 Summit

In den aktuellen Diskussionen rund um das Thema Enterprise 2.0, ist diese Frage für mich eine der spannendsten überhaupt. Warum? Weil ich glaube, dass das Intranet der wichtigste Katalysator für den Einzug von Social Software in den Unternehmen sein wird. Jeder Intranet Manager, der aktuell einen Relaunch plant, überlegt, wie er neben der Kommunikation auch Funktionen für die Zusammenarbeit und Vernetzung etablieren kann. Web 2.0 Elemente stehen da ganz oben auf der Liste. Wesentlich weiter unten finden sich demgegenüber ROI Diskussionen, denn ein Intranet ist ab einer bestimmten Unternehmensgröße Pflicht und liegt eher in der Kategorie „Cost of doing Business“. Nichtsdestotrotz ist ein Intranet 2.0 auch im Bereich Kosten sehr interessant: wenn das bisherige Intranet und bestehende Kollaborationsanwendugen auf einer Plattform zusammengefasst werden können, dann sind Einsparungen im Bereich Hardware, Lizenzen und Integration durchaus realistisch.

Schritt für Schritt zum Enterprise 2.0

Ein Intranet 2.0 ist eine hervorragende Plattform und Basis für verschiedenste Anwendungsfälle von Social Software im Unternehmen, die sich hier geschützt und schrittweise entwickeln können. Dabei kann der Startpunkt durchaus ein eher klassisches Intranet sein, in dem man dann Schritt für Schritt interaktive Komponenten wie Kommentare, Ratings, offene Bereiche oder Profile einführt. Organisationen und Mitarbeiter werden so nicht überfordert und haben genügend Zeit sich die neuen Möglichkeiten aber auch die  Herausforderungen gelassen zu erschließen.

Interessant ist dieser Prozess auch und vor allem aus technologischer Sicht.  Denn wenn bislang für Intranets ein Web Content Management System (ich verwende im Folgenden die Abkürzung CMS) als gesetzt galt, ist nun ein ganz neuer Herausforderer in den Ring gestiegen und macht dem Platzhirsch CMS das natürliche Anrecht auf die Intranets dieser Welt streitig: Social Software Suites. Damit meine ich nicht reine Wikis wie ein Mediawiki oder reine Blogssoftware (obwohl Wordpress für sehr kleine Intranets durchaus eine Alternative wäre), sondern komplexere Lösungen wie IBM Connections, Jive SBS, Socialtext oder Atlassian Confluence, die Features wie Blog, Wiki, Forum und Social Network in sich vereinen und sich dem Nutzer als integrierte Lösung präsentieren. Microsofts Sharepoint ist hier ein Sonderfall, denn er beinhaltet sowohl ein CMS als auch eine Social (ja, ab 2010 schon) Collaboration Suite. Er ist in beiden Klassen zwar jeweils nicht die absolute Spitze, aber diese breite funktionale Aufstellung ist für sich schon wieder ein starkes Argument.

Die Kontrahenten rüsten auf Mehr lesen …

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5. November 2009 von Maxi Kirchner · 2 Kommentare · Trackback  
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Social Media Policies, Social Return on Invest und die kommenden Trends: Zweiter Teil des Interviews mit Frank Schönefeld über sein Buch “Praxisleitfaden Enterprise2.0″

Eine relativierte Sicht auf das Thema Enterprise 2.0 nach dem Schreiben des Buches, dennoch nicht nachlassende Begeisterung für das Thema und seine Wirkung auf Unternehmen waren die Erkenntnisse von Dr. Frank Schönefeld im ersten Teil des Interviews. Der zweite Teil zeigt, wie die Einführung gelingt, warum das Immunsystem eine wichtige Rolle für die Wettbewerbsfähigkeit spielt und wo diese Themen mit dem Autor live diskutiert werden können.

Neben der erfolgreichen Einführung betonen Sie auch die gesteigerte Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen. Können Unternehmen sich nur noch durch Kommunikation voneinander abheben? Sind die Produkte alle vergleichbar?

Das ist durchaus die Grundthese des Buches! Wenn alle Prozesse erschöpfend automatisiert und optimiert sind, und alle Einsparungspotentiale ausgereizt sind – und in einigen Industrien befinden wir uns durchaus an diesem Punkt – so kann letztlich nur das soziale Gut eines Unternehmens, also das Wissen der Mitarbeiter und die Art der Kommunikation zum Erfolgsgaranten werden. Enterprise 2.0 sehe ich hier als langfristiges Mittel, um das Immunsystem eines Unternehmens zu stärken und das intellektuelle Potential freizusetzen. Mit dem gestärkten Immunsystem ist es dann einfacher, auf veränderte, wirtschaftliche Rahmenbedingungen zu reagieren. Flexibilität und Anpassungsfähigkeit sind hier die Ziele, die es zu erreichen gilt.

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2. November 2009 von Maxi Kirchner · 5 Kommentare · Trackback  
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Von U-Booten, Robustheit und enthusiastischen Projektteams: Interview mit Frank Schönefeld über sein Buch “Praxisleitfaden Enterprise2.0″, Teil 1

Praxisleitfaden Enterprise 2.0Dr. Frank Schönefeld ist als CTO von T-Systems Multimedia Solutions nicht nur verantwortlich für die Bereiche Technologie und Innovation, sondern auch ein fundierter Kenner und genauer Beobachter technologischer Trends und deren Auswirkungen für Menschen und Unternehmen. Anfang Oktober ist sein Buch „Praxisleitfaden Enterprise2.0 – Wettbewerbsfähig durch neue Formen der Zusammenarbeit, Kundenbindung und Innovation. Basiswissen zum erfolgreichen Einsatz von Web 2.0-Technologien“ im Hanser Verlag erschienen. Wir haben Frank Schönefeld zum Buch, seinen Erfahrungen und zukünftigen Projekten befragt.

Eigene Erfahrungen im Unternehmen und der Community haben sie zu dem Buch bewogen. Woher kamen Inspirationen und Ideen? Können Sie uns Beispiele nennen?

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