Früher konnte man diese Hefte noch als Comic bezeichnen, nun sind sie als Graphic Novel sogar feuilletonfähig geworden.
Axterix ist Gegenstand religiöser Verehrung. Als Gott steht René Goscinny über der Kritik. Er wird beschützt von Gläubigen, die sich ihren Heilsbringer nicht von Einwänden beschädigen lassen wollen. Da kann man als Kritiker nichts machen.
Seit dem Tod von René Goscinny hat mich diese Reihe kaum noch interessiert, weil der Zeichner Albert Uderzo selten an dem anarchischen Humor seines c/o Autor herankam. Nun gibt es wie man im Marketing sagt, einen Re:Launch, Asterix bei den Pikten ist der Name des 35. Bands, welcher der Nachfolge-Band von Asterix & Obelix feiern Geburtstag ist. Es handelt sich um den ersten Band, der nicht mehr von Asterix-Miterfinder Albert Uderzo gezeichnet und geschrieben wurde. Die Zeichnungen stammen von Didier Conrad, die Texte von Jean-Yves Ferri. Die Geschichte spielt in der Gegend des heutigen Schottlands, bei den Pikten, sie beginnt damit, daß Asterix und Obelix darin beim Spaziergang am Strand einen eingefrorenen Pikten finden, einen „Bemalten“ aus Kaledonien in Schottland. Danach folgt das, was man aus diversen Bänden bereits kennt, es wird wieder gereist – diesmal zu den rauflustigen und großflächig tätowierten Pikten, den Vorgängern der Schotten im britischen Norden -, Römer werden verkloppt, es gibt Wildschwein und Zaubertrank und jede Menge Anspielungen auf die guten alten Asterix-Tage. Der neue Band ist somit keine Neuerung der Erzählweise, sondern ein nostalgischer Rückblick auf den alten Asterix. Zwar weiß der Rhythmus und die Komik der Dorfbewohner zu gefallen, die Geschichte erschlafft jedoch nach der Hälfte merklich und ist somit mehr perfektes Imitat als eine wirkliche Novität.
Wer zeitgemässes sucht, sollte sich weniger mit dem gellischen, als dem galligen Humor des KUNO-Karikaturisten beschäftigen, z.B. hier.
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Axterix bei den Pikten, Verlag: Ehapa Comic Collection, 2013, Ausstattung/Bilder: 2013. 48 S. farb. Comics.