SOEBEN DER RÜCKEN des Monds:

Ein weißer Moschusochse, wie er

Unwirsch aus dem Azur der Luft-

Tundra tritt – sein pockennarbiges

Schnauben, als hätte sich die

Irdene Walkuh von ihm getrennt:

Die soeben unter den Staub des

Ozean-Rings, eine geballte, jäh

Zersplitternde Mullherde, taucht.

 

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Bodenkunde, Gedichte von André Schinkel, Mitteldeutscher Verlag Halle 2017

In seinen neuen Gedichten, die den Nachfolger seines 2007er Bandes Löwenpanneau bilden, sieht man André Schinkel mit der Vertiefung seiner poetischen Sichten befasst. Die Texte von Bodenkunde entstanden in einer bewegten Phase des Autors und sprechen über den Zweifel an der und die Hoffnung auf die Liebe, sie reden in Amouren und Rondellen über die Schönheit und den Schrecken der Welt, ihrer Gegenwart als zu entdeckendes Paradies, berichten von inneren wie äußeren Reisen, Gestirnen, vom Licht und der Sehnsucht. Lesen Sie auch das KUNO-Porträt des Lyrikers André Schinkel.

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Poesie ist das identitätsstiftende Element der Kultur, KUNOs poetologische Positionsbestimmung.