Auf zu den Diskursinseln!
Albrecht Koschorkes Frankfurter Adorno-Vorlesungen von 2013, unter dem Titel Hegel und wir erschienen, sind so brillant, wie Koschorke in allen mir bekannten Texten ist, etwa seinen fabelhaften Ausführungen zu Leopold von Sacher-Masoch. Sie sind allerdings auch assoziativ, thematisch etwas diffus. Das liegt zum Teil an den Vorlesungen, die es ja begünstigen, dass sich Denken aufführt, sich selbst folgt, das liegt am Mut zu immer neuen Anfängen, zum Anfang hat gerade Hegel ja Bemerkenswertes geschrieben, das liegt am Denken in Konstellationen Adornos ... aber nicht immer nur daran.
Absolut empfehlenswert ist das Buch dennoch. Sei es wegen der Orientierung in Hegels Archipeln samt Untiefen und „halb versunkene[n] Diskursinseln”, wegen der Überlegung zu Grenzen als Chancen und der EU, die dennoch oder gerade auch hier zugleich „abgrenzungsschwaches […] Zukunftsprojekt” sei, zumal die Fundamente wie die – fast notwendig vereinnahmende – Rede vom jüdisch-christlichen Erbe – fraglich sind, es gibt viele Gründe, zu diesem Band zu greifen, in den letzten Jahren wurde zu vielem, das wichtig ist oder wäre, kaum Klügeres gesagt.
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