Fix Zone

Fünfzigtausend Zuhörer

Redaktion: 

Hans-Peter Kunisch berichtet heute in der Süddeutschen Zeitung:

Habe ich Ihnen eigentlich schon erzählt, was es mit der Gewalt bei den Protesten gegen Janukowitsch auf sich hat? Nein? Es ist wichtig, dass das nicht falsch verstanden wird. Jetzt steht alles auf dem Spiel. Wir wollen das Staatsoberhaupt stürzen, aber wir sind friedlich. Taras Malkovych, 1988 in Kiew geboren, wo er auch heute lebt, ist ein junger ukrainischer Lyriker und in diesen Wochen gerade Stipendiat der Villa Decius in Krakau. Demnächst fährt er mit seinem Vater Ivan, der selbst einer der wichtigsten Poeten der Ukraine ist, nach New York.

Aber was Taras Malkovych gerade wirklich umtreibt, ist das Schicksal seines Landes. Vor einigen Tagen gab es während einer der Demonstrationen auf dem dem Kiewer Unabhängigkeitsplatz, eine Veranstaltung mit Schriftstellern. Vor fünfzigtausend Zuhörern hat Malkovych dabei sein jüngstes Gedicht vorgetragen. Es erzählt von einer Henkersfamilie, die ihr Geschäft seit Generationen betreibt. Doch der jüngste Spross fällt aus der Reihe. Der Junge macht nicht einmal die Kriegsspiele der Nachbarskinder mit. Der Sohn des Henkers kann kein Blut sehen. Da versucht der Vater ihn mit allen Mitteln, auf den rechten Weg zu bringen.“ nachzulesen auf presseurop

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