Weit oder weiter debattieren
Weitblick? (Quelle: Weigle-Haus)
Teilweise ist es durchaus arm, wie parteiisch festgefressen und nach Ausweisen schielend und wie wenig an gültiger Aussage interessiert die „Debatte“ zur Gegenwartsliteratur geführt wird. Einige Stimmen bleiben besonnen. Peer Trilcke gibt einen Überblick und macht auf litlog einen Versuch im klischeegetränkten Betriebsgeflüster ein neues Sagen unterzubringen:
„Leider hat sich jedoch auch niemand entschieden mit dem von Kessler in den Blick genommenen Gesamtzusammenhang befasst: kaum irgendwo die Bereitschaft, systemisch zu denken. Herausgegriffen hat man sich stattdessen einzelne Details, einzelne Thesen, ab und an auch die Verknüpfung einzelner Thesen. Das ist – auch angesichts der Fragwürdigkeit einiger Thesen, einiger Verknüpfung – zwar durchaus legitim. Es lenkt aber von dem ab, worauf Kessler, wenn ich ihn recht verstehe, hinweisen wollte. Verspielt wird damit die Möglichkeit, zu den wirklich interessanten Fragen zu gelangen, etwa zur Frage, was aus Kesslers Diagnose denn eigentlich folgen könnte. Stattdessen wird die Debatte in Richtungen gelenkt, in denen sie sich geradezu zwangsläufig erschöpfen muss.“
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