Welle Baudelaire
Charles Baudelaire
„Glücklich kann sich der Leser schätzen, der bei diesem Buch eine Hausbibliothek konsultieren kann. Denn so mancher Gedanke, im vorliegenden Essay nur angerissen, könnte sich so leicht vertiefen lassen. In „Der Traum Baudelaires“ richtet der italienische Kritiker Roberto Calasso den Blick auf den Dichter – und erkennt, dass seine Schwingungen eine ganze Epoche elektrisierten. So stehen in den Bergen und Täler der Baudelaire-Welle „Chateaubriand, Stendhal, Ingres, Delacroix, Sainte-Beuve, Nietzsche, Flaubert, Manet, Degas, Rimbaud, Lautréamont, Mallarmé, Laforgue, Proust und andere“. Sie alle werden von der Welle Baudelaire erfasst, stemmen sich gegen sie, werden für einen Moment oder Jahre mit ihr fortgerissen, bis sie wieder freigelassen werden. Und so folgt Calasso Baudelaire nicht nur durch die Salons und in die Bildwelten des Zweiten Kaiserreichs, sondern wirft auch einen Blick in die Ateliers und Schreibstuben seiner Zeit, berichtet von monomanischen Malern wie Jean-Auguste-Dominique Ingres und moderne Künstler wie Edgar Degas. Bis nach Kamtschatka, zumindest ein imaginäres, wird den Leser diese Reise führen.“ Jens Priwitzer bespricht aktuell auf literaturkritik.de
Roberto Calasso: Der Traum Baudelaires. Übersetzt aus dem Italienischen von Reimar Klein. Carl Hanser Verlag, München 2012.
Neuen Kommentar schreiben