8. Berlin Biennale
Still aus der Videoinstallation von Li Xiaofei
Am Mittwoch eröffnete die 8. Berlin Biennale (läuft noch bis Anfang August).
„Biennalen sind immer auch Versuche, die künstlerische Gegenwart im Kontext aktueller gesellschaftspolitischer und kultureller Diskurse zu verorten. Mit welchen Themen beschäftigt sich zeitgenössische Kunst? Die Themen, die Juan A. Gaitán in den Vordergrund stellt, sind die historische Narration, die sich in der Architektur und Soziologie Berlins widerspiegelt. Berlin mit der Rekonstruktion des Schlosses als Ort für das zukünftige Humboldtforum bildet einen möglichen Ausgangspunkt einer globalen Tendenz, nach der Geschichte in ihrer politischen Dimension bemüht wird, um „die Hegemonie bestimmter vorherrschender Erzählungen zu verfestigen“ (Gaitán).“ art in berlin [(man beachte die Filmbeispiele mit bspw. der großformatigen Videoinstallation von Li Xiaofei, der Ästhetik in industriellen Anlagen und Lebenswelten ausmacht – es ist diese Umweltung, die unsere Geschichte verändert und die Erzählungsmasse der allermeisten Menschen dieser Erde ausmisst – FM) weitere Videos von Li Xiaofei auf Vimeo]
Niklas Maak hat für die FAZ die Biennale besucht und kehrte verdrossen zurück. Es macht sich Enttäuschung breit über den Zustand von weiten Teilen der Gegenwartskunst, die immer noch meint Attraktivität durch Formulare aus den Reservaten der Sphärengrammatiken erzeugen zu können.
"Wobei verschärfend hinzukommt, dass in dem Maße, wie die Besucherzahlen steigen, die Gegenwartskunst zunehmend selbstreferentieller und abweisender auftritt, wie ein beleidigter Eremit, der nicht gestört werden will. Ihre Fadheit kann einen ebenso ratlos machen wie ihre Ambition. Ein Haupterkennungsmerkmal für neue Kunst ist mittlerweile ihre Erklärungsbedürftigkeit und ihr Bemühen, als Rätsel zu erscheinen. Man sieht: einen verschleierten Marmorkopf. Information, die man haben muss: Dieser Kopf soll Mussolini darstellen. Ah ja! Aber warum..."
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