Verliebt in Berlin
Will McBride - Strandbad Wannsee, 1959 (Quelle: C/O)
Seit gestern eine neue Ausstellung im C/O Berlin:
Will McBride - Ich war verliebt in diese Stadt
Zwischen urbanen Ruinen brodelt das Leben, inmitten bleiernder Nachkriegszeit blüht erster wirtschaftlicher Aufschwung, trotz radikaler, ideologischer Auseinandersetzungen weht ein jugendliches Freiheitsgefühl in der Frontstadt des kalten Krieges. Ein Jahrzehnt nach der Kapitulation befindet sich Berlin noch immer in einem Ausnahmezustand zwischen Schuttbergen und Milchbars, Kriegsversehrten und Halbstarken, politischen Kundgebungen und Bootspartys, Panzern und Vespas. Und in diesen tagtäglichen Gegensätzen wandelt selbstsicher ein junger Amerikaner, der mit unerhörter Neugier und frischem Blick die Menschen und ihre Lebenslust fotografisch einfängt – Will McBride. Seine Schwarz-Weiß-Bilder früher Trümmerlandschaften bis zum Mauerbau faszinieren durch ihre Authentizität, Intimität und Dynamik jenseits der bisher bekannten Tristesse der rauen Nachkriegswirklichkeit. Als Chronist der Jugend liegt der Fokus von Will McBride vielmehr auf den neu gewonnen Freiräumen und Lebenstilen, auf Neubeginn und Experiment – sowohl im West- als auch im Ostteil der Stadt.
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