Gegenwartsproof: Renate Rasp
Fr, 03.02.17 im Haus für Poesie, 19.00 Uhr
In Lesung und Gespräch Konstantin Ames Autor, Berlin | Maren Kames Autorin, Berlin | Moderation Michael Lentz Autor, Berlin
Renate Rasp © Brigitte Friedrich Günter Grass fühlte sich von ihr an die Wand geschrieben. Die Süddeutsche Zeitung nannte sie eine „literarische Domina, eine Belle Dame ohne Gnade“. Sie war eine große Eigensinnige, wie Gisela Elsner oder Helga M. Novak. Ihr erster Roman “Ein ungeratener Sohn” (Kiepenheuer & Witsch 1967), in dem ein Kind zu einem Baum umerzogen wird, war ein Ereignis.
1968 machte sie Skandal, als sie barbusig auf der Frankfurter Buchmesse las. Ihre späte Prosa galt der Kritik als ästhetischer Offenbarungseid. Das Eigentliche in ihrem Werk ist die Lyrik, zwei Bände liegen vor: “Eine Rennstrecke” (Kiepenheuer & Witsch 1969) und “Junges Deutschland” (Carl Hanser Verlag 1978). Es sind brillante und böse Gedichte über „lüsternen Körperekel“ (DIE ZEIT) und die RAF, jenseits von „vage politisierter Befindlichkeitsschilderung“ (FAZ).
Heute ist Renate Rasp (geb. 1935 in Berlin) von vielen vergessen. Ihr Tod im Jahre 2015 löste kaum öffentliche Reaktionen aus. Ein Grund mehr, dieser Dichterin einen Abend zu widmen. Konstantin Ames und Maren Kames lesen Rasps Gedichte und diskutieren mit Michael Lentz über ihre Bedeutung hier und heute.
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