Konrad Balder Schäuffelen
Portait von Konrad Balder Schäuffelen vor dem Kunstwerk "Zettelspiesse" (Quelle: ZKM)
Als Dichter, Künstler und Psychoanalytiker war Konrad Balder Schäuffelen (1929, Ulm – 2012, München) als wichtiger Impulsgeber an der multimedialen Erweiterung der Poesie seit Mitte der 1950er-Jahre produktiv beteiligt.
Mit markanten Arbeiten, die sich dank einer Schenkung seines Sohnes Jakob Schäuffelen seit 2013 in der Sammlung des ZKM | Karlsruhe befinden, gewährt die Ausstellung »sprache ist fuer wahr ein koerper« einen umfassenden Einblick in das sprach- und bildkünstlerische Œuvre Schäuffelens. Eigens für die Retrospektive wurde die Rekonstruktion bzw. das Reenactment der Partitur »Sprechzimmer« (1969) am ZKM erarbeitet.
Ob paginale Anordnungsästhetik experimenteller Poesie, graphisch-skulpturales Spiel mit Wörtern oder erweiterte Textplastik – Schäuffelens Minimaldialoge, Emblem-Assemblagen und Sprachobjekte zeugen von einem hohen Anspruch poetischer Kombinationskunst. Ausrangierte Alltagsobjekte und Träger materieller Kultur (Waffen, religiöse Insignien, Bücher) und deren symbolische Aufladung bilden das Material für poetische Gestaltungen. Durch analytische Verfahren sowie Verdichtungen und Verschiebungen entstehen künstlerische Formationen, welche die Sprengkräfte der Sprache und ihre mehrdeutigen Sinnfelder mobilisieren.
Konrad Balder Schäuffelen: sprache ist fuer wahr ein koerper. Ausstellung im Rahmen der Reihe »Poetische Expansionen«. Ab Do, 27.07.2017 – So, 22.10.2017, ZKM_Lichthof 1+2
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