Fix Zone

Schreiben gegen die Norm(en)?

Redaktion: 

Lesung und Gespräch mit Anna Hetzer, Anja Kümmel, Kevin Junk und Donat Blum

Samstag 01.12.2018, 20.00 Uhr, im ORI in Berlin

Das Offene, Nichtfestgelegte, Experimentelle, Queere als poetologische Prinzipien des Schreibens zu begreifen, folgt einer bestimmten Art des Denkens. Es zeigt sich literaturhistorisch vor allem am Mut der Schreibenden, mit dem, was als normativ gesetzt  wurde, anders umzugehen, vor allem aber als Engagement gegen bestehende heteronormative und dominanzkulturelle Strukturen in der Gesellschaft. Ein solches Schreiben fordert literarische und literaturbetriebliche Prozesse heraus und nähert sich heute mit besonderer Dringlichkeit den von Diversität geprägten Identitäten und Realitäten an – ohne poetologische Ismen zu bemühen. Dies zeigen die Autor*innen an dem Abend mit ihrer vielfältigen Gegenwartsprosa und -lyrik und ihren sehr unterschiedlichen literarischen Ansätzen.

Anna Hetzer, geboren 1986, lebt seither in Berlin. Sie veröffentlichte bisher die beiden Lyrikbände »Zwischen den prasselnden Punkten« (Verlagshaus Berlin, 2016) und »Stempelkissenbuch« (SuKuLTuR, 2017). 2017 war sie Stipendiatin der Villa Decius in Krakau sowie 2018 Finalistin beim Lyrikpreis Meran. In Zusammenarbeit mit dem Lyrikkollektiv G13 erkundet sie Formen des kollektiven Schreibens; mit Künstler*innen der Neuen Musik und der Gebärdensprachkunst arbeitet sie regelmäßig an intermedialen Projekten.

Anja Kümmel, geboren 1978 in Karlsruhe, studierte Gender-Studies und Spanisch in Los Angeles, Madrid und Hamburg. Seit 2009 ist sie freie Autorin und Journalistin, schreibt u. a. für ZEITonline und Siegessäule. Früher Fan düsterer Dystopien von »Blade Runner« bis »The Handmaid's Tale«, heute Kritikerin des real existierenden kybernetischen Kapitalismus. Ihre letzten  Romanveröffentlichungen »Träume Digitaler Schläfer« (Thealit, 2012) und »V oder die Vierte Wand« (Hablizel, 2016). Anja Kümmel lebt und arbeitet in Berlin.

Kevin Junk, geboren 1989, lebt und arbeitet in Berlin. Studium der japanischen Literatur in Trier, Berlin und Kyoto. Journalistische Veröffentlichungen auf Deutsch und international über Gegenwartskultur, queere Gesellschaftskritik und elektronische Musik, u. a. für Siegessäule, Groove Magazin, Rosegarden und seinem eigenen Blog wolfauftausendplateaus. Lyrik von ihm erschien online und in Anthologien. Neben dem Schreiben arbeitet er als Content Creator und unterrichtet Yoga.

Donat Blum, geboren 1986 in Schaffhausen, hat am Schweizerischen und Deutschen Literaturinstitut studiert. Er schreibt Prosa und pendelt zwischen der Schweiz und Berlin. Zahlreiche Veröffentlichungen in Zeitschriften und Magazinen. Er wurde mit dem Förderpreis Literatur von Stadt und Kanton Schaffhausen und mit einem Stipendium der Autorenwerkstatt Prosa des Literarischen Colloquium Berlin ausgezeichnet. Sein Debütroman »OPOE« (2018) ist bei Ullstein Fünf erschienen. In seinem jüngst erschienenen Essay »Die Gesellschaft stellt Fragen, also antworte ich« (Link: www.resonanzboden.com/u/donat-blum-queere-literatur) setzt er sich mit dem politischen Aspekt des queeren literarischen Ichs auseinander. Donat Blum ist Herausgeber der queeren Literaturzeitschrift Glitter.

Moderation: Alexander Graeff, geboren 1976, ist Schriftsteller, Philosoph und Programmverantwortlicher für Literatur in der Brotfabrik Berlin.

Veranstaltungsort: ORi, Friedelstraße 8, 12047 Berlin.
Eintritt: 3,- Euro / ermäßigt 2,- Euro

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