MERKUR Januar 2019
Der Januar MERKUR ist erschienen - lt. Newsletter mit folgenden Themen und Beiträgen:
„so was kommt von so was, meint Philip Manow im Aufmacher-Essay: der Erfolg der AfD nämlich von jahrelanger Lähmung durch großkoalitionäre Alternativlosigkeiten. "Extremismus der Mitte" ist seine Formulierung dafür. Anderer Schauplatz, aber auch Rechtspopulismus: Wie kann man die antiliberalen Erfolge in Mittel- und Osteuropa erklären? Ivan Krastev und Stephen Holmes sehen die "Konterrevolutionen" der Rechten nicht zuletzt als Revolte gegen den Imperativ der Nachahmung des Westens, der noch dazu selbst auf irritierende Weise im ständigen Wandel begriffen erscheint. Zum Schluss des Essayteils something completely different: Die Autorin und Dichterin Monika Rinck denkt über das Dichten nach, über das gemeinte Ungesagte und poetische Verlässlichkeit.
Die Direktorin des Berliner Zentrums für Literatur- und Kulturforschung (ZfL) Eva Geulen gibt ihr Literaturkolumnendebüt - sie schreibt über kurze und kleine Formen, exemplifiziert am noch schmalen Werk des Autors Maruan Paschen. In ihrer Theaterkolumne nagelt Eva Behrendt den auf Bühnen derzeit sehr präsenten künstlichen Nebel an die Wand. Das Autorenleben wiedererkannt hat David Wagner in den auf Plots im engeren Sinne ziemlich verzichtenden Romanen von Rachel Cusk. Und Harun Maye weint in seinem Nachruf der Zeitschrift für Popkultur Spex eine halbe Träne nach, höchstens - ihre großen Zeiten waren seiner Ansicht nach schon lange vorbei. (Der Text ist frei lesbar.)
Robin Detje erinnert sich (im zweiten frei lesbaren Text) an Derrick, seine eigene Zeit an der Schauspielschule in München, seinen Kürzestauftritt in einer Walter-Sedlmayr-Serie und überhaupt an ein von Ex-Waffen-SS-Leuten dominiertes kulturelles Milieu - inoffizieller Auftakt seiner Schlusskolumne, die von nun an jeden Monat erscheint. In konsequenter Kleinschreibung (und mithilfe von Robert Hertz) erklärt Erhard Schüttpelz rechtes und linkes. Von Alltag und Politik in Polen berichtet Felix Ackermann. Jochen Rack war viel weiter östlich, nämlich in Nowosibirsk. Und Catalin Partenie stellt den rumänischen Heidegger-Schüler Alexandru Dragomir vor, dessen Schriften postum erst erscheinen.“
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