Erzählbar
Marcel Duchamp: Fountain, Foto von Alfred Stieglitz (1917), Quelle: wikipedia
Kurze Presseschau: in der FAZ denkt Klaus Speidel über den lange verkündeten Tod des inhaltisms nach:
"„Die Erzählung ist nicht tot, aber das Thema ist gestorben“, schreibt James Elkins, einer der wichtigsten Protagonisten der Visual Studies, in einem Buch über zeitgenössische Kunst, das er nicht mehr veröffentlichen will. Elkins sieht Narrationsvermeidung als eines der Dogmen der aktuellen Kunst an. Dabei waren jahrhundertelang die meisten Meisterwerke erzählend. Noch zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts nutzte George Grosz das Mittel der Bilderzählung für seine Botschaften. Seine Bordellszenen waren mit Spuren und Symbolen gespickt wie die flämische Genremalerei des siebzehnten Jahrhunderts – und genauso lesbar. Doch der Niedergang der Narration in der bildenden Kunst begann schon im neunzehnten Jahrhundert.“"
Das selbst ein nicht gemaltes Bild eine Geschichte erzählt, sollte man gerne bedenken. Und auch Duchamps Pissoir erzählt: vom Wert der Betrachtung. (FM)
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