János Térey †
Wilhelm Droste würdigt in der NZZ den ungarischen Dichter János Térey:
János Térey – und das ist seine grösste Lebensleistung – war nicht bereit, seine aus der Dichtung kommende Sprache dem Markt zuliebe umzuschulen. Auch wenn er Theaterstücke schrieb, Romane oder Essays, Reden oder Übersetzungen verfasste, so betonte er doch immer, er könne und wolle nur dichten, sei Dichter in allem, was er tue und lasse. Er gab deutliche Zeichen: Ein Grossteil seiner Prosa ist wie Lyrik gesetzt. Dieser Trotz machte sein Leben aus.“
Der ungarische Literaturkritiker Tibor Keresztury beschreibt Térey: »... hinter der angenehmen Erscheinung und den guten Manieren findet man das Resultat produktiver Spannungen zwischen einer grandiosen Textkunst, einem genialen Autorenkonzept, einem durch und durch konservativen Charakter und einem authentischen Ideal des Zeitgenössischen.«
Und mit dem Klappentext zu seinem einzigen ins Deutsche übersetzten Lyrik-Band KaltWasserKult (damals erschienen im Verlag der Akademie Schloss Solitude)erfährt man:
„János Téreys Schreibkunst zeichnet sich durch ein leises ironisches Spiel mit Wörtern und Bildern, in die er den Leser stets einbezieht. Seine Gedichte, so kunstvoll sie geschrieben und ins Deutsche übersetzt sind, haben eine lesefreundliche Oberfläche, die beim Rezipienten zugleich Spaß und Nachdenklichkeit erzeugt. Bezüge zu Städten, durch die die Gedichte »reisen«, finden sich immer wieder. Scheinbar wiederkehrende Personen und Orte, mit einer erstaunlichen Plastizität beschrieben, sind auch Teil des Spiels mit dem Leser; so bricht Térey die Linearität dieser Reisen und Charaktere auf.“
Bitte vormerken:
Demnächst bei Arco: Budapester Überschreitungen
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