Fix Zone

Gespenster der Avantgarde

Redaktion: 

Dieses Doppelheft der diaphanes Hauszeitschrift ruft die Gespenster der Avantgarde, seziert die nie gefundene Leiche, aus der noch immer das Schwarzlicht ihrer Visionen und Phantasmen strahlt.

 War das Scheitern der Avantgarden unvermeidlich? Was bleibt vom Anspruch, die Kunst aufzulösen in der Revolution der Lebensverhältnisse? Was ist zu lernen aus der Spannung von radikalem Formwillen und politischer Aktion, dem Wider­spruch von leuchtender Fortschrittsvision und dumpfem Ressentiment?

 Avantgarde im 21. Jahrhundert? Nichts als ge­liehene Gesten, angeeigneter Tand? Ein Vintage- Label für Kunstsammler und linke Veteranen, Material für die letzten Renegaten? Und was kann ein Heroismus der Überschreitung bewirken angesichts des Dauerexzesses eines ­medialen Spektakels nach allen Regeln der Kunst?

 Discoteca Flaming Star sagen Yes und ­NoBorisNo, Mehdi Belhaj Kacem findet für neue ­Situationen alte Formen und spricht mit einem ­fröhlich ­Grabenden. Barbara Basting entwöhnt sich eines Ismus, Zoran Terzic sagt Merdre! bei all der ­heutigen Enthirnung. Paul Edwards ­untersucht am Werk von Wyndham Lewis die ­Verbindung von Avantgarde und Faschismus. In der Sonderbeilage fotografiert Antoine d’Agata ein geisterhaftes Frankreich und zeigt die Leere und ­Sprengkraft hinter den Linien.

DIAPHANES 6/7 stellt sich ins harte Licht ­ästhetischer Trauer, träumt von einer Nachhut der Vielen, konjugiert Vergangenes im Futur 2.

 

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