Der Fuchs
Amy Newman
Der Fuchs wusste nicht, dass er zahm war.
Ich fütterte den Fuchs; ich gab ihm die Umgebung.
Tu nur den Katzen nichts, sagte ich warnend.
Der Fuchs hatte keine Ahnung, dass er zahm war.
Er saß auf der Terrasse, während er fraß, was ich ihm gegeben hatte.
Unterhalb der Terrasse pickten kleine Vögel im Gras.
Der Fuchs hat hübsche schwarze Beine und einen roten, kurzen Körper.
Süße Ambivalenz! Und mit solch scharfen Zähnen!
Der Fuchs benahm sich wie ein Fuchs, ignorierte
meine eine Bitte, so dass ich ihn nun nicht mehr füttere.
Was sind die Zeichen eines Weltenzerfalls?
1) Ich öffne die Tür nicht mehr
2) Ein trockener Mund, eine ausgetrocknete Zunge 3) Der Hunger
4) Ich verschwinde. Die nächste Jahreszeit kommt, es wird kälter.
Was auch immer das tägliche Brot hergab, gibt nun keines mehr;
den hungrigen Vögeln steht eine Ausdünnung bevor,
auch den verstreuten Maulwürfen. Sogar mein schöner Fuchs hat Knochen,
streng und sauer im bedauernswerten, zornigen,
unerbittlichen Auge des Herbstes. Auf dem Grund der Geschichte
lenkt das Bedauern ihre Beine in bitteren Schritten; sie gibt vor,
das allgegenwärtige Dahinsiechen nicht zu bemerken. Pass auf dich auf. Mach’s gut!
Bon voyage! Etwas oder jemand hat dem Geben
die Gurgel umgedreht. Der Fuchs hatte keine Ahnung,
was es bedeutete, wild zu sein, der Wildnis ausgesetzt.
(The Fox)
Aus dem Englischen übersetzt von Johannes Beilharz mit freundlicher Genehmigung der Autorin.
Amy Newman ist Autorin von vier Gedichtsammlungen, deren neueste den Titel Dear Editor trägt und 2011 bei Persea Books veröffentlicht wurde. Sie ist Professorin an der Northern Illinois University.
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