Fix Zone

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Redaktion: 

Christian Eger bespricht in der Frankfurter Rundschau Kolbes neues Rollenmodell Brecht:

„Schon vor seinem 30. Lebensjahr, schreibt Kolbe, habe Brecht die von ihm geformte altneue Dichtersprache den Zwecken der Partei neuen Typs ausgeliefert. Dabei ließ der Autor, der gern im Gestus des kritischen Weisen einherschritt, den eigenen kritischen Verstand zuverlässig vor den Trägern der kommunistischen Doktrin verstummen. Er schwieg bis zuletzt zu den Morden im Zuge des Großen Terrors. Er schwieg zu den Gulag-Opfern unter den Kollegen, deren Tod bis heute als eine Art lässlicher Kollateralschaden der Weltläufte hingenommen wird. Die Kritik des Kritiker-Darstellers Brecht an den tatsächlichen Verhältnissen war nie tiefgreifend, öffentlich schon gar nicht. Was störte, abstrahierte er weg.“

Uwe Kolbe: Brecht. Rollenmodell eines Dichters. S. Fischer Verlag, Frankfurt a. M. 2016.

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