Der Spiegel eines Augenblicks
Paul Eluard
Er zerstreut den Tag,
Er zeigt den Menschen die losgelösten Bilder des Anscheins,
Er nimmt den Menschen die Möglichkeit, sich zu zerstreuen.
Er ist hart wie Stein,
Wie ungeformter Stein,
Der Stein der Bewegung und des Sehens,
Und sein Glanz ist so, dass er alle Bindungen, alle Masken verfälscht.
Was die Hand genommen hat, verachtet es sogar, die Form der Hand anzunehmen,
Was verstanden wurde, existiert nicht mehr,
Der Vogel hat sich mit dem Wind verwechselt,
Der Himmel mit seiner Wahrheit,
Der Mensch mit seiner Wirklichkeit.
(Le miroir d’un moment)
Aus dem Französischen übersetzt von Johannes Beilharz. Die Vorlage stammt aus: Paul Eluard, Capitale de la douleur, 1926.
Weitere Gedichte von Paul Eluard in Übertragung von Johannes Beilharz sind hier zu finden.
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