Alles fließt
Heraklit
Nein, alles wandert
Berge Meere Küsse wandern
Schuhe ohne Füße und wir wandern
fliehen ziehen durch die Jahre die Jahrhunderte
von einer Sprache in die andere, von einem Planeten
zum anderen vertrieben gejagt durstig nach dem Fremden
Kein Ende in Sicht, die Wegweiser verschwommen
In den Luftlöchern baumelt das Echo unseres Schreitens
im Hinterkopf kindische Grimassen, der Durst nach sonnigen Gesichtern
Willkommenshänden
Kein Ende in Sicht, keine Heimat und ob wir eine wollen
wir lachen verlegen, es ist abgeklärt, die Schrift mit dem Siegel
ist gut aufgehoben, nur du nervst: sind wir zu spät?
Die Erde dreht sich rückwärts. Und die, die nachkommen?
Ich sage dann, sei still, wir verfehlen nichts, alles im Wandel
hinter den Türen lauern die anderen, dem Meer stößt es sauer auf
Nur im Traum
haben wir eine Bleibe, saugen nicht am Stengel, ich sehe einen Nachtfalter
an deinen Lippen zittern, ich ahne, was du schon weißt
es wird uns heimsuchen, das Gedicht, es wird bleiben
wie diese Spiele aus Rot Weiß Blau am Himmelsgewölbe
wie die Erinnerung an das Schöne