Artistisch
Michael Braun baut in der ZEIT in Sachen erneuter Wagnerdebatte vor, der Hyper ist wie der Disser ein Mogler, der sich der Oberflächen bedient:
„Bleibt zu hoffen, dass sich die Lobredner wie auch die empörten Kritiker diesmal nicht um eine genaue Lektüre des Büchnerpreisträgers herummogeln. Jan Wagner wird ja gerne als formbewusster Natur-Idylliker missverstanden, der die ganze Flora und Fauna durchbuchstabiere, vom Weidenkätzchen bis zur Würgefeige, vom Olm bis zum Otter. Die Idylle ist bei diesem Autor aber nie ohne das Entsetzen zu haben. Immer wieder locken uns seine Gedichte in existenzielle Abgründe, in verstörende Verlassenheitsfantasien: Zarte Naturphänomene sind bei diesem Dichter nie lyrischer Selbstzweck, sondern prallen zusammen mit den brutalen Faktizitäten einer mörderischen Lebenswirklichkeit.“
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