Nicos 1988
Kinotip: Harald Mühlbeyer schrieb eine Kritik in der Kino-Zeit über Susanna Nicchiarellis morgen anlaufenden Film über die letzten Jahre von Nico, geborene Christa Päffgen, die einst Sängerin bei Velvet Underground war und sich dann bewußt ins Abseitige verstolpert:
„Ein Film auch für die, die nie etwas von Nico oder von Velvet Underground gehört haben – auch Christa Päffgen will nichts mehr von ihrer Vergangenheit wissen, das Schlimmste sind Interviews, die sich um den Ruhm früherer Tage drehen, als Nico schön war, eine Ikone, Muse von Andy Warhol, Partnerin von ungefähr jedem, der die 1960er so cool machte – "wir haben damals vor allem LSD geschluckt" ist ihr Kommentar auf die Glorifizierung.
Susanna Nicchiarelli hat sich intensiv mit Nicos letzten Jahren auseinandergesetzt, die Jahre, in der sich so etwas wie eine Selbstfindung zu ereignen scheint, ohne dass sie als künstlerischer oder menschlicher Höhepunkt einer Entwicklung zelebriert würde, wie es das übliche Vorgehen in einer Musikerbiographie ist. Nicchiarelli erzählt knapp, aber effektiv von Nico/Christa, die sich in ihrer Unausstehlichkeit suhlt – ein unglaublich intensiver Trip ist dieser Film, ambivalent, nichts beschönigend, immer mittendrin, aber stets zugeneigt: Ein Abgesang auf eine Ikone.“
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