Schreiben für ewige Anfänger
Steller gibt es viele. Menschen, die Bitten, Fallen, Anträge, Fragen, Weichen oder Gesuche. Zu-, Her- und Darsteller brauchen sich keine Gedanken darüber zu machen, während der Briefsteller schon lange Patina angesetzt hat. Den Schriftsteller dagegen gibt es noch. Ursprünglich war das einer, der für andere eine Bittschrift oder ein Schreiben an die Justiz aufsetzte und ihnen gewissermaßen zur Verfügung stellte.
Im heutigen Sinn kommt das Wort erst um das Jahr 1660 vor. In Jena erschien Mitte des achtzehnten Jahrhunderts eine Zeitschrift, die sich Der Schriftsteller à la mode nannte. Es war Gottsched, der den Begriff an Stelle des Skribenten verwendete. Erst dadurch nahm dieser seine abschätzige Bedeutung an. Und Gottsched, ein früher deutscher Großkritiker, hat mit diesem Sprachgebrauch gesiegt.
So eröffnet das neue Buch von Andreas Thalmayr : „Wenn Sie schreiben wollen, brauchen Sie Komplizen!“ – und ist: Ein humorvoller Ratgeber für angehende Schriftsteller - rät der Verlag und schreibt weiter: „In sechsundzwanzig äußerst amüsanten Briefen an einen jungen zukünftigen Autor erzählt er vom Alltag des Büchermachens: Vom Kampf um das Copyright über Literaturagenturen, Klappentexte und Buchgestaltung bis hin zur Frage nach dem passenden Verlag. Wovon lebt man als Schriftsteller? Wozu braucht es die Literaturkritik? Kann man als Autor wirklich missverstanden werden? Dieses kleine große Buch nimmt jede Buch-Frage fantastisch ernst. Und ist zugleich ein inspirierender Lehrgang, der allen nützt, die zu schreiben anfangen – und das tun Autoren immer wieder, vor jeder leeren Seite von neuem.“
Andreas Thalmayr: Schreiben für ewige Anfänger. Ein kurzer Lehrgang, Hanser Verlag, 2018.
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