„Sprich, damit ich dich sehe.“
- Das Zitat von Sokrates verdeutlicht die enorme Bedeutung der Sprache. Auch die bildende Kunst spricht. In vielen Arbeiten wird die menschliche, sprechende Stimme als Material, als Medium und als Motiv und somit Thema der Kunst eingesetzt. Kunst setzt sich mit den unterschiedlichen Modellen, was Sprechen bedeuten und bewirken kann, auseinander.
Im Mittelpunkt des Buches steht das Sprechen als der aktive, verbale Ausdruck von Sprache durch die menschliche Stimme. Viele künstlerische Arbeiten spielen mit verschiedenen Ansätzen der Sprachwissenschaften und stellen neue Zusammenhänge und damit Verständnisketten her. Sie erforschen die Bezüge von Akustischem und Visuellem und die Rolle des Sprechens und Verstummens in der Gesellschaft.
In vier Kapiteln widmet sich Clara Meister erstmals der Stimme und Sprache in der bildenden Kunst: ausgehend von den physiologischen Voraussetzungen bis zu linguistischen und philosophischen Fragestellungen, stellt sie in einer historischen Übersicht künstlerische Arbeiten vor und führt in die Vielzahl der Formate und Motive ein. Anschließend konzentriert sie sich auf die sprechende Stimme in der zeitgenössischen Kunst anhand exemplarischer Analysen von Werken von Marina Abramović, Anri Sala, Richard Serra und Nancy Holt, Bruce Nauman, Janet Cardiff und George Bures Miller, Camille Henrot und Pierre Huyghe.
An das Resümee schließt ein kommentierter Katalog mit rund 300 stimmbezogenen Arbeiten an.
Clara Sophie Meister: „Sprich, damit ich dich sehe.“ Stimme und Sprache als Medium, Material und Motiv in der Kunst. edition metzel.
Neuen Kommentar schreiben