Tanzen in Ketten
Neuerscheinung im Poetenladen: Neue Gedichte von Uwe Kolbe
„Nietzsche nennt das »Tanzen in Ketten«: es sich schwer machen und dann die Täuschung der Leichtigkeit darüber breiten, – das ist das Kunststück, welches sie uns zeigen wollen. Insofern ist die Kunst, und in diesem konkreten Fall die Dichtung in vormodernen Zusammenhängen angesiedelt, in einem Denken, das aufs Ganze zielt, seine Gewähr aber in etwas findet, das für es selbst nicht zu fassen ist. Dies ist ein wiederkehrendes Motiv in Uwe Kolbes Dichtung, das sich nicht zuletzt in seiner dichterischen Auseinandersetzung mit der Form der Psalmen gezeigt hat.“ Aus dem Begleitwort des Herausgebers der Reihe (zusammen mit Jayne-Ann Igel), Jan Kuhlbrodt.
Der Wind
Der Wind, er singt das alte Lied,
alles vergeht, dass alles bleibt,
so will es die Natur.
Ein warmer Regen widerspricht,
fügt, was er kann, hinzu,
dass eine zweite Blüte treibt,
und Abendsonne wärmt die Frucht,
die an dem dunklen Busch noch reift.Aus: Die sichtbaren Dinge
(poetenladen Verlag)
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