Fix Zone

„Hässliches Sehen“

Redaktion: 

Nachzuholen der Hinweis auf diese Neuerscheinung bei Rowohlt:

Oliver Pfohlmann bespricht aktuell in der NZZ:
„«Hässliches Sehen»: So lautet der doppeldeutige Titel von Stangneths neuem Buch-Essay. Geht es darin um ein Sehen, das – warum auch immer – hässlich wird? Oder um das Sehen von hässlichen Dingen? Eigentlich um beides. Aber vor allem geht es um die Frage, warum wir die Welt – egal, ob Menschen, Kunstwerke oder geschichtliche Ereignisse – so gern auf moralisierende Weise wahrnehmen. Und ob es sich dabei nicht allzu oft um einen Missbrauch der Moral handelt.“

Ob Lehrer oder Demagogen, Revolutionäre oder Terroristen, Kulturkämpfer oder ganz normale Selfie-Versender – sie alle eint die Hoffnung auf die Kraft der Bilder. Niemand muss nachdenken, wenn er es nicht will. Nur weil jeder Vernunft hat, steht es uns doch frei, ihr nicht zu folgen. Wer wirken will, setzt darum lieber auf die Sinne. Wer etwas ändern will, muss Zeichen setzen.
Das Vertrauen in die Bildgewalt ist das Vertrauen auf die Unschuld des Sehens. Ein Bild soll leisten, was Gedanken nicht schaffen: die unmittelbare Erkenntnis. Bilderwelten können zusammenfügen, was kein Denken stiften kann: die Identität einer Gemeinschaft, das Wir. Denn hatte jemals eine Idee dieselbe Wirkung auf die Menschen wie Ideale? Konnte Vernunft je etwas ausrichten gegen Tradition und Kultur?
Die Philosophin Bettina Stangneth, die hiermit den letzten Band ihrer Trilogie über das dialogische Denken vorlegt, fordert erneut dazu auf, liebgewordene Vorstellungen zu überprüfen. «Hässliches Sehen» ist ein Essay zur Frage, was eigentlich Sehen heißt.

Bettina Stangneth: Hässliches Sehen. Rowohlt-Verlag, 2019.

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