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Václav-Burian-Preis Olomouc 2019

Redaktion: 

David Voda, Komitee für Vaclav-Burian-Preis teilt mit:

 

Max Czollek, Foto: Stefan Loeber Das bis auf den letzten Platz besetzte Musiktheater (Divadlo hudby) war am Samstag (28. 9. 2019) Schauplatz von Dichterlesungen und Jurydiskussionen im Rahmen des vierten Jahrgangs dieses Wettbewerbs. Aus dem vierköpfigen Kleeblatt der Nominierten (Max Czollek aus Berlin, Julia Fiedorczuk aus Warschau, Peter Prokopec aus Bratislava und Lukáš Sedláček aus Olomouc) wählte die Jury Max Czollek (* 1987) zum Sieger.

Die Jurorin Sabine Eschgfäller, die ihn nominiert hatte, lobte an Czolleks lyrischen Tagebuchaufzeichnungen unter anderem seine

„Politizität, seinen Mut, sich zu dem zu äußern, was um ihn herum geschehe, manchmal auch auf provozierende oder polemisierende Art und Weise; Czolleks Verse seien mal poetisch und sanft, mal unangenehm und hätten harte Ränder.“

Ján Gavura merkte an, dass der Dichter sich „der Virtualität des Wortes bewusst sei; dass er wisse, dass er keine anderen Instrumente besitze, aber auch, dass Worte manchmal eben nicht genug seien.“

Czolleks Aufzeichnungen sind nach Petr Borkovec:

„wie von der Kette gelassen, aber doch diszipliniert, es handelt sich um Improvisation und Konstruktion, großes Handwerk und Spontaneität. Max hat ein Netz gesponnen, das durchsetzt ist mit dem Thema des Redens, der Sprache, der Möglichkeiten und der Unmöglichkeit, sich auszudrücken.“

Den Publikumspreis gewinnt Julia Fiedorczuk (* 1975). Den Preis in der Kategorie „Beitrag zum mitteleuropäischen Dialog“ nahm der ukrainische Dichter, Prosaiker und Musiker Jurij Andruchowytsch entgegen (* 1960), mit dem der polnische Bohemist Aleksander Kaczorowski live diskutierte.

Der Václav-Burian-Preis Olomouc knüpft an die Arbeit des Olmützer Journalisten, Polonisten und Dichters Václav Burian an (1959–2014). Eine Jury nominiert vier DichterInnen aus Polen, der Slowakei, der Tschechischen Republik und aus dem deutschsprachigen Europa. Nach den Lyriklesungen diskutiert die Jury öffentlich über ihre Eindrücke und stimmt über den „Sieger“ ab, der 1.000 Euro gewinnt.

Der erste Preisträger im Jahr 2016 war der tschechische Dichter Milan Děžinský, als erster Laureat in der Kategorie „Für den kulturellen Beitrag zum mitteleuropäischen Dialog“ nahm Aleksander Kaczorowski, der polnische Bohemist, Übersetzer und Publizist, den Preis entgegen.

Im Jahr 2017 wurden der polnische Lyriker und Übersetzer Tomasz Różycki und der slowakisch-ungarische Verleger und Publizist László Szigeti ausgezeichnet. Im letzten Jahr wurden zwei erste Preise verliehen: Jarosław Mikołajewski und Michal Habaj. In der Kategorie „Für den kulturellen Beitrag zum mitteleuropäischen Dialog“ gewann der polnische Bohemist, Übersetzer, Dissident und Journalist Andrzej Jagodziński.

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