Aufbau neu aufbaun
Das boersenblatt sprach mit Gunnar Cynybulk und Reinhard Rohn (rechts) in der Buchhandlung Moritzplatz im Aufbau Haus:
"Wie soll der Verlag erfolgreicher werden?
Cynybulk: Wir wollen die Verlage, also Aufbau, Rütten & Loening, Aufbau Taschenbuch und Blumenbar, programmatisch genauer ausrichten. Wir wollen keine Dopplungen und keine Halbheiten. Aufbau soll literarischer werden und nicht zu sehr auf die Unterhaltung schielen. Wir haben uns vorgenommen, exzellent zu sein in der Gegenwartsliteratur, natürlich auch der deutschen.
Rohn: Die zentrale Aufgabe ist es zu zeigen, was der Verlag kann, was wir erreicht haben, aber auch, was er nicht kann. Es geht darum, die Lokomotiven des Programms deutlich kenntlich zu machen und damit klare Signale an den Handel und die Presse zu geben. Wir wollen Titel nicht unbeachtet lassen, aber wir müssen uns konzentrieren.
Sie sollen mehr wagen, vor allem in der Literatur, gleichzeitig aber den Umsatz steigern. Wie lässt sich das miteinander vereinbaren?
Rohn: Ach, immer diese Unterscheidung von Literatur und Unterhaltung. Das Taschenbuch ist und bleibt für den Umsatz wichtig, da haben wir über die Jahre stetig wachsende und gute Erfolge erzielt. Aber klar ist auch, dass unser Aufbau-Programm über die Reputation im Handel entscheidet.
Cynybulk: Das ist in allen Verlagen gleich: das literarische Programm ist das Aushängeschild, mit dem meist unterhaltsameren Taschenbuch werden die höheren Umsätze erwirtschaftet. Aber das Schöne ist doch: Man kann gute Literatur auch gut verkaufen. Gerade für die deutschsprachigen Bücher hat sich ein neuer, großer Raum geöffnet, im Handel wie im Feuilleton. Wir im Verlag sind nichts anderes als die Übersetzer von Literatur, diejenigen, die sie nach draußen bringen, das wollen wir künftig noch selbstbewusster angehen."
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